Epidemisch, pandemisch oder endemisch
Die Menschheitsgeschichte ist auch eine Geschichte ihrer Pandemien. Epi-demisch ist im Sinn der griechischen Wortstämme das, was über (epi) die Bevölkerung (demos) kommt. Das Fachgebiet der Epidemiologie beschäftigt sich dementsprechend sowohl mit übertragbaren als auch mit nicht übertragbaren Erkrankungen. Die Pandemie betrifft die gesamte (pan) Bevölkerung, ist damit eine Epidemie, die sich weltweit flächendeckend ereignet, internationale Landesgrenzen überschreitet, eine hohe, oft unberechenbare Dynamik aufweist und in der Regel eine große Zahl an Menschen betrifft [1]. Zunehmend unscharf werden die Begriffe Epidemie und Pandemie ohne Differenzierung aber mittlerweile auch für alle gesundheitsrelevanten Zustände verwendet, die sich in der Bevölkerung ausbreiten, seien sie übertragbar oder nicht, wie zum für Beispiel Typ-II-Diabetes [2] oder für Risikofaktoren wie Adipositas [3] und körperliche Inaktivität [4]. Mit der Untersuchung der Ursachen und Folgen von übertragbaren (und nicht übertragbaren) Erkrankungen liefert die Epidemiologie wichtige Methoden, Erkenntnisse und Voraussetzungen für Public Health. Beide Disziplinen sind essenziell für die Bevölkerungsgesundheit, da sie vor der Kuration ansetzen, nämlich an dem Punkt, an dem Erkrankungen vor ihrer Entstehung verhindert werden könnten.