Pandemie Spezial

Die neuen Varianten und der Impfschutz

Herausfordernde Mutanten erfordern zweimalige Immunisierung

Für den Fortgang der Corona-Pandemie könnten die Mutationen von SARS-CoV-2 eine entscheidende Rolle spielen. Viele sind offenbar „harmlos“, aber einige machen das Virus infektiöser, lösen möglicherweise schwerere Krankheitsverläufe aus, und das Immunsystem kommt mit ihnen nicht so gut oder gar nicht zurecht. Aktuell gelten nach Einstufung der WHO jeweils vier Varianten als „besorgniserregend“ (Variants of Concern, VOC) oder stehen „unter Beobachtung“ (Variant of Interest, VOI). Was wissen wir über diese Varianten und wie gut wirken die zugelassenen Impfstoffe dagegen? | Von Helga Blasius 

Die neuen Varianten und der Impfschutz

Bis Mai 2021 wurden in einschlägigen Datenbanken über 12.000 Veränderungen im Genom von SARS-CoV-2 dokumentiert. Etwa ein Drittel davon betreffen das Spike-Protein, mit dem das Virus an menschliche Zellen andockt [1]. Viele Mutationen haben keinen erkennbaren Einfluss auf die ­Viruseigenschaften. Andere verändern die Übertragbarkeit, die Virulenz, die Immunkontrolle oder die Nachweisbarkeit des Erregers. Die Weltgesundheitsorganisation hat derzeit vier SARS-CoV-2-Varianten als „Besorgniserregende Variante“ (Variant of Concern, VOC) kategorisiert und vier als „Variante unter Beobachtung“ (Variant of Interest, VOI) (siehe nebenstehenden Kasten und Tab. 1).