DAZ aktuell

Apotheke vor Ort – ein „Herzensanliegen“

Die DAZ im Gespräch mit der Linken-Politikerin Kathrin Vogler

cm | Die Linke hat sich stets für die inhabergeführte Apotheke vor Ort und das Rx-Versandverbot stark gemacht. Bemerkenswerterweise finden Apotheken in ihrem aktuellen Wahlprogramm zur Bundestagswahl jedoch keine spezielle Erwähnung. Und auch die Abgeordneten, die in den vergangenen Jahren die Gesundheitspolitik der Linken im Bund geprägt haben, verabschieden sich mit dieser Legislaturperiode. Was können die Apothekerinnen und Apotheker vor diesem Hintergrund von dieser Partei erwarten? Die DAZ fand für ihre Sommerinterviews zur Bundestagswahl eine alte Bekannte aus der Linksfraktion als Gesprächspartnerin: Kathrin Vogler, die viele Jahre das Gesicht der linken Gesundheitspolitik war, ehe sie sich nach der letzten Bundestagswahl der Außen- und Friedenspolitik zuwandte.

Spucken, lutschen, gurgeln, abstreichen

Der politische Wille steht – das Angebot anscheinend noch nicht: Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) beabsichtigt, Laien zu befähigen, künftig Corona-Schnelltests erwerben und selbst anwenden zu können (DAZ 2021, Nr. 4, S. 9). Dazu sind entsprechende Änderungen in der Medizinprodukte-Abgabeverordnung (MPAV) geplant. Konkret sollen sich die Corona-Selbsttests dann neben den HIV-Selbsttests in Anlage 3 der MPAV einreihen. Damit ständen die In-vitro-Diagnostika von heute auf morgen für die Abgabe bzw. den Verkauf an die Bevölkerung bereit. Wie bei den HIV-Selbsttests will das BMG auch bei den Corona-Tests auf die Apothekenpflicht verzichten.