Aus der Hochschule

„Preis für gute Lehre“ für Yvonne Pudritz

Pharmaziestudierende schätzen Innovativität, Interprofessionalität und Engagement

Dr. Yvonne Pudritz (vielen noch bekannt unter ihrem Mädchennamen Hopf), wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department Pharmazie der LMU München, hat am 6. Dezember 2020 einen der 15 vom Bayerischen Wissenschaftsministerium vergebenen „Preise für gute Lehre“ erhalten. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden unter Beteiligung der Studierenden von ihren Heimatuniversitäten vorgeschlagen. Voraussetzung für die Verleihung des Preises ist eine herausragende Lehrleistung über die Dauer von wenigstens zwei Studienjahren an einer Universität in Bayern.
Foto: LMU München

Dr. Yvonne Pudritz, Klinische Pharmazie an der LMU München

Dr. Pudritz kam im Jahr 2014 zunächst als Lehrbeauftragte für die interprofessionelle Lehre im Fach Klinische Pharmazie, finanziert über die Dr. Anni und Dr. August Lesmüller Stiftung, an die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Seit September 2017 ist sie je zur Hälfte im Referat Klinische Pharmazie der Apotheke des LMU Klinikums und bei Prof. Martin Biel am Department Pharmazie der LMU angestellt.

Sie begann ihre Lehrtätigkeit mit Seminaren in Klinischer Pharmazie im 8. Fachsemester und übernahm die Organisation und Betreuung des Unterrichts am Krankenbett. Doch Unterricht am Krankenbett war nur der Anfang. Dr. Pudritz war zudem federführend in der Entwicklung des Projektes „POP Art - Patientenorientierte Pharmazie für angehende Ärzte und Apotheker“, welches zusammen mit Prof. Christian Wahl-Schott vom Department Pharmazie und Prof. Martin Fischer vom Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin verwirklicht wurde. In POP Art gehen Zweiergruppen aus Pharmaziestudierenden und Medizinern im Praktikum zusammen auf Station. Die Pharmazeuten sollen sich dabei einen Einblick in das klinische Arbeiten ihrer medizinischen Kollegen verschaffen und diese auch mit pharmazeutischem Wissen unterstützen. Dieses Projekt wurde im Jahr 2016 sowohl mit dem Innovationspreis des ADKA - Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker e. V. im Bereich Klinische Pharmazie als auch dem Innovationspreis Lehre der LMU ausgezeichnet.

Ausbildungsapotheke ermöglicht praktisches Üben

Dr. Pudritz wurde auch in das Tutorenausbilderprogramm der LMU aufgenommen und im Jahr 2018 erfolgreich zertifiziert. Im Rahmen dieser Ausbildung hat sie eine Übungsapotheke für die Studierenden entworfen und das Konzept zusammen mit Dozenten aus anderen pharmazeutischen Fächern in das Seminar Klinische Pharmazie im 6. Fachsemester integriert. Die Studierenden haben so die Möglichkeit, Beratungsgespräche zu verschiedenen apothekenrelevanten Themen zu üben.

Schon lange vor der Corona-Pandemie erkannte Dr. Pudritz den Nutzen der Digitalisierung in der Lehre. So organisierte sie von ihrem ersten Semester an der LMU an alle ihre Kurse über die Lernplattform Moodle, später kamen E-Learning-Fälle über die Software CASUS hinzu. Verlinkt über Moodle erhalten die Studierenden Zugriff auf lineare pharmazeutische Fälle, die sie begleitend zu den Seminaren in der Klinischen Pharmazie durcharbeiten können, um ihr im Seminar erworbenes Wissen direkt in einer klinischen Situation zu testen. Im Jahr 2018 wurde der Ausbau des Projektes „Pharmakologie meets Klinische Pharmazie – Virtuelle Patientenfälle“ von Lehre@LMU mit 25.000 Euro gefördert. Die Studierenden erhalten im Rahmen dieses Projekts parallel zur Pharmakologie-Vorlesung Zugang zu klinischen Fällen mit der gleichen Thematik. Ergänzend dazu können die Studierenden in einem Tutorium, betreut von medizinischen Tutoren, die klinische Thematik weiter vertiefen.

Interprofessionelle Projekte auch für Studierende

Dr. Pudritz engagiert sich über diese regulären Lehraufgaben hinaus auch in interprofessionellen Projekten, die auch Studierenden der Pharmazie offenstehen, z. B. dem „IGAP – Interprofessionelles geriatrisches Assessment im Pflegeheim“ mit Dozenten aus Pharmazie, Medizin, Pflege und Zahnmedizin. Zusammen mit vier weiteren Personen erhielt sie im Jahr 2019 für dieses Projekt den Innovationspreis Lehre der LMU. Ein weiteres Projekt, in das Studierende der Pharmazie involviert sind, ist IPC Kompakt, ein „interprofessioneller Escaperoom im Gesundheitswesen“ zur interprofessionellen Kommunikation zwischen Medizin, Pharmazie und Pflege. Seit 2019 gibt es des Weiteren ein gemeinsames Projekt „Pharmakotherapie in der Praxis“ mit dem Institut für Allgemeinmedizin der LMU. Hier werden interprofessionelle Fallbesprechungen in Tandems, bestehend aus Medizinstudierenden und Pharmazeuten im Praktikum, durchgeführt.

Dr. Pudritz hat mit ihrem außerordentlichen Engagement, ihrer Begeisterung für innovative Lehrmethoden und ihrer steten Bereitschaft zur konstruktiven Zusammenarbeit mit anderen in der Lehre im Fach Klinische Pharmazie beteiligten Dozenten aus allen pharmazeutischen Teildisziplinen ganz wesentlich dazu beigetragen, den Studierenden der Pharmazie an der LMU München zeitgemäße, wissenschaftlich hochwertige und an den tatsächlichen Bedürfnissen orientierte Lehre im Fach Klinische Pharmazie anzubieten und die Studierenden hierfür zu begeistern.

Lehrende und Studierende der Pharmazie an der LMU freuen sich mit Dr. Pudritz über diesen ehrenvollen Preis und gratulieren ganz herzlich. |

Für das Department Pharmazie 
Prof. Dr. Franz Bracher

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