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Management
Der Apotheker als Manager
Aus der Praxis für die Praxis – Teil 4: Teameinbindung und Achtsamkeit
REGEL 15: Halten Sie sich Zeitfresser vom Hals
Ablenkungen haben eine aktive und eine passive Komponente. Man lenkt sich selbst ab oder man wird abgelenkt. Betrachten wir zunächst die Fremdeinflüsse: Unangekündigte Besucher beispielsweise, Telefonate zu Zeiten, in denen wir nicht gestört werden sollten, offene Türen, die uns alle Vorgänge im Arbeitsbereich live und ungefiltert zuführen, laute Umgebungsgeräusche etc. Hier lässt sich leicht Abhilfe schaffen. Kommunizieren Sie allen potenziellen Kontaktpartnern gegenüber, dass es Erfolg versprechender ist, vorher einen Termin mit Ihnen abzustimmen, schalten Sie Ihr Telefon auf Rufumleitung in Zeiten, in denen Sie nicht gestört werden wollen, schließen Sie Ihre Bürotür und unternehmen Sie etwas gegen vermeidbare Geräusche. Störungen rauben Konzentrationsenergie und fressen Ihre Zeit. Das gilt auch für selbst zugelassene Störungen und Unterbrechungen wie z. B. interessante Artikel oder Prospekte im Dauerblick an Ihrem Arbeitsplatz, ein laufendes Radio, der ins Büro mitgebrachte Hund, ein häufiger Gang in die Raucherzone etc. Auch hier haben Sie es selbst in der Hand, wie viel Zeit Sie sich stehlen lassen. Alles zu seiner Zeit, sollte das Motto sein, aber nicht zur Unzeit.
REGEL 16: Fördern Sie Kreativität in Ihrem Team
Es ist immer wieder erstaunlich zu erfahren, wie viele gute Ideen in den Köpfen unserer Mitarbeiter stecken. Nicht umsonst wird in der Industrie seit vielen Jahren auf das betriebliche Ideenmanagement gesetzt. Loben Sie doch einfach eine unkomplizierte Form eines Vorschlagswesens aus. Alle eingereichten Verbesserungsvorschläge kommen in einen Lostopf, aus dem dann am Jahresende ein paar attraktive Preise verlost werden. Wenn Sie als Inhaber ökonomische Vorteile aus den Verbesserungsvorschlägen erzielen, seien Sie großzügig. Andernfalls sind auch Freizeitprämien oder Fortbildungsmöglichkeiten gefragt. Oft genug sparen Ihnen gute Ideen Ihrer Mitarbeiter Zeit und Geld.
REGEL 17: Beteiligen Sie Ihre Mitarbeiter an der Zukunftsgestaltung
Laden Sie einmal jährlich zu einer halbtägigen Klausurtagung ein, blicken Sie gemeinsam auf das zurückliegende Jahr zurück und gehen Sie auf die Herausforderungen des laufenden Jahres ein. Die Corona-Pandemie beispielsweise hat gerade auch die Apotheken vor neue Aufgaben gestellt. Bereiten Sie Ihre Mitarbeiter auf mögliche Themen vor und fragen Sie gezielt nach persönlichen Interessen und Neigungen. Wenn Ihre Mitarbeiter wissen, was läuft, sind sie sicher auch eher bereit, sich zu beteiligen. Machen Sie allen deutlich, dass der Erfolg immer das Ergebnis guter Teamleistung ist. Mitwissen fördert die Bereitschaft zur Mitwirkung und damit auch zur Mitverantwortung.
REGEL 18: Vereinbaren Sie in Ihrem Team einen Verhaltenskodex
Ein paar einfache Regeln als Grundlage des täglichen Miteinanders wirken oft Wunder und erleichtern allen die Arbeit. Beispielhaft seien erwähnt:
- Wir informieren uns unaufgefordert und zeitnah über relevante Sachverhalte.
- Wir reagieren auf Anfragen innerhalb von zwei Arbeitstagen.
- Wir sprechen nicht übereinander, sondern miteinander.
- Wir unterstützen uns gegenseitig in Belastungssituationen.
- Wir halten gesetzte Termine ein oder informieren frühzeitig über Verzögerungen.
Ergänzen Sie die Beispielaufzählung mit den Themen, die in der Vergangenheit häufig zu Diskussionen im Team geführt haben. Händigen Sie die Regeln jedem vorhandenen und jedem neuen Mitarbeiter aus und erinnern Sie anlassbezogen an den Kodex.
REGEL 19: Klären Sie Konflikte im Team zeitnah
Schwelende Konflikte sind ein ständiges Unruhepotenzial. Sie kosten Zeit und Nerven. Legen Sie Konflikte offen und unterstützen Sie die Konfliktparteien bei der Konfliktbewältigung. Nur so können Sie Eskalationen vermeiden oder zumindest eingrenzen. Beschäftigen Sie sich mit möglichen Konfliktarten und Konfliktursachen und den passenden Konfliktlösungsstrategien. Ein gutes Buch oder ein Seminar zum Thema wird Ihnen schnell klarmachen, wie wichtig ein konstruktives Konfliktmanagement für ein Gesundheit erhaltendes Miteinander ist. Konflikte sind nicht grundsätzlich schädlich, oft sind sie wichtige Auslöser für klärende Prozesse und nachhaltige Stabilisierung.
REGEL 20: Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst
Natürlich sind Führungskräfte leistungsfähig und unermüdlich. Sie sind es gewohnt, viele Kilometer im Hamsterrad zurückzulegen. Gelegentlich oder besser regelmäßig sollten Sie das Hamsterrad aber mal anhalten und kurz aussteigen. Nehmen Sie sich täglich oder zumindest alle zwei bis drei Tage eine kurze Auszeit und machen Sie etwas, was Ihnen Spaß macht und Ihren Energiespeicher wieder auffüllt: ein Spaziergang, eine interessante Lektüre, ein gutes Gespräch, ein Plan fürs Wochenende, ein Spiel, ein Saunagang, eine Verabredung mit netten Menschen, Familienkontakte ...
Das ICH darf nicht zu kurz kommen. Gesundheit, Zufriedenheit und Ausgeglichenheit sind der Treibstoff für Ihre Leistungsfähigkeit.
Viel Erfolg beim Ausprobieren…
Fortsetzung folgt… |
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