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Gesundheitspolitik
Grippeimpfstoffe verfallen
AV Nordrhein: 40.000 Dosen lagern in Apotheken
In den Apotheken an Rhein und Ruhr lagern noch 40.000 Grippeimpfstoffe der aktuellen Impfsaison im Wert von mindestens 500.000 Euro – über dieses Ergebnis einer Blitzumfrage unter seinen Mitgliedsapotheken informiert der AVNR in einer Pressemeldung. Danach hatten sich innerhalb von etwas mehr als zwei Tagen ca. 500 Apotheken, das sind ca. 25 Prozent der Mitgliedsapotheken, an der Umfrage beteiligt. Es sei davon auszugehen, heißt es weiter, dass der Wert noch viel höher liege, da in den Apotheken, die nicht an der Umfrage teilgenommen haben, sicher auch noch Impfstoffreste vorhanden seien. Als Grund dafür nennt der Verband, dass die Grippe-Impfkampagne in dieser Impfsaison durch die gleichzeitig durchgeführte Corona-Impfkampagne ins Stocken geraten sei.
„Die hohen Lagerreserven in den Apotheken zeigen, dass die Apotheken ihren öffentlichen Versorgungsauftrag sehr ernst nehmen und auf eigene Kosten ausreichend viele Impfstoffe eingekauft haben“, erklärt der AVNR-Vorsitzende Thomas Preis. „Wenn sie jetzt nicht mehr gebraucht werden, bleiben die Apotheken auf den Kosten sitzen. Das ist so nicht akzeptabel. Daher muss der Bund wie im Vorjahr die Apotheken entsprechend finanziell entschädigen.“
Anders als bei anderen Arzneimitteln gebe es kaum Möglichkeiten die Grippeimpfstoffe zu retournieren, da diese nur für diese Saison nutzbar sind, heißt es weiter in der Pressemeldung. Die Situation sei auch deshalb sehr unbefriedigend, weil die Bundesregierung die Honorare bei der Impfstoffversorgung extrem niedrig angesetzt habe. |
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