Warten auf die Omikron-Impfstoffe

Nahezu alle Hersteller bereits zugelassener Impfstoffe arbeiten aktuell an der Anpassung ihrer Präparate, die auch gegen die Omikron-Varianten wirksam sein soll. So hat Biontech/Pfizer mit der Produktion einer an die Omikron-Variante angepassten Version seiner mRNA-Vakzine begonnen. Die Auslieferung ist im April oder Mai 2022 vorgesehen. Eine klinische Studie zur Sicherheit, Verträglichkeit und Immunogenität ihres Omikron-basierten Impfstoffkandidaten wurde Ende Januar 2022 initiiert. In ihr wird der Impfstoff für die Grundimmunisierung, für eine Auffrischungsimpfung und eine Impfung nach Grund- und Auffrischungsimpfung erprobt.

Moderna hat zeitgleich mit Biontech/Pfizer mit der Entwicklung eines an Omikron angepassten Impfstoffs begonnen. Die neue Impfstoffversion wird in der Zulassungsstudie an bereits mit Spikevax^® immunisierten Probanden erprobt. Die Auslieferung der angepassten Vakzine ist im August 2022 geplant. Ferner wird derzeit ein bivalenter Impfstoff untersucht, der die mRNA der jetzigen Vakzine und zusätzlich eine auf die Omikron-Variante angepasste mRNA enthält.

AstraZeneca entwickelt mit seinem Partner Oxford University eine an Omikron angepasste Version seines Impfstoffs.

Während Janssen nur bei unzureichender Wirksamkeit seiner Vektor-Vakzine eine an Omikron angepasste Variante entwickeln wird, hat Novavax bereits mit der Erarbeitung einer an Omikron angepassten Variante des Protein-basierten Impfstoffs begonnen.

Was machen Sputnik und Co?

Auch mehrere Hersteller von noch nicht (oder nicht in der EU) zugelassenen COVID-19-Impfstoffen fokussieren sich auf die Omikron-Variante: Der Vektor-Impfstoff Sputnik V wird seit geraumer Zeit von der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA im Rolling Review-Verfahren geprüft. Laut russischen Angaben ist Sputnik V auch gegen Omikron wirksam. Es werde zusätzlich an einer an Omikron adaptierten Variante für Boosterimpfungen gearbeitet.

Dagegen enthält die Vakzine von Valneva abgetötete Bestandteile von SARS-CoV-2 und beruht auf einer ähnlichen Technologie wie klassische Grippeimpfstoffe. Sie befindet sich ebenfalls bei der EMA im Rolling-­Review-Verfahren. Laborexperimente lassen eine Wirksamkeit gegen die Omikron-Variante vermuten.

Ersten Untersuchungen zufolge schützt die Protein-basierte Vakzine S-268019 des japanischen Herstellers Shionogi vor der Omikron-Variante. Und auch Sanofi prüft einen Protein-basierten Impfstoff in Phase III auf dessen Eignung für Erst- und Booster-Impfungen; dabei soll auch die Omikron-Variante berücksichtigt werden.

DNA-basierte Impfstoffe, die auch gegen Omikron wirksam sein sollen, wurden von Inovio Pharmaceutical (INO-4800; Phase III) und Takis Biotech und Rottapharm Biotech (COVID-eVax; Phase I) entwickelt.

Der größte Teil der Neuentwicklungen, die gegen Omikron schützen sollen, sind mRNA-basierte Impfstoffe. Dabei handelt es sich um reine mRNA-Impfstoffe, selbst-amplifizierende mRNA-Vakzinen oder bivalente mRNA-Impfstoffe (s. Kasten). |