Arzneimittel und Therapie

Dauerhaft gegen verstopfte Blutgefäße

Welche Stents besser Restenosen verhindern

mab | Können Arzneimittel-beschichtete Stents tatsächlich besser Schlag­anfälle verhindern? Dieser Frage sind chinesische Forscher nach­gegangen und haben in einem randomisierten kontrollierten Versuch das Restenose-Risiko unter Sirolimus-beschichteten und klassischen Metallstents  miteinander verglichen.
Foto: plazaccameraman/AdobeStock

Atherosklerotisch bedingte Verengungen (Stenosen) von intrakraniellen Gefäßen sind eine der Hauptursachen für Schlaganfälle. Um diesen vorzubeugen, werden neben Pharmaka bei einigen Patienten Stents eingesetzt. Etwa 15 bis 30% aller Patienten erleiden jedoch trotz dieser mechanischen Intervention Restenosen. Um das Risiko für solche erneuten Verengungen zu reduzieren, wurden spezielle Arzneimittel-beschichtete Stents entwickelt. Diese enthalten Wirkstoffe wie Paclitaxel oder Sirolimus, die die Proliferation und Migration von Endothelzellen und Muskelzellen verhindern. Eine Metaanalyse, in der vorwiegend Fall-Kontroll-Studien einbezogen wurden, hat gezeigt dass die Restenose-Rate unter Medikamenten-beschichteten Stents bei 4,1% lag. Randomisierte kontrollierte Vergleichs­studien standen jedoch bisher aus. Diese Lücke wollte eine vor Kurzem publizierte multizentrische, rando­misierte Blindstudie aus China schließen. Eingeschlossen wurden 263 Teilnehmer (73,8% Männer) im durchschnittlichen Alter von 58 Jahren, die alle an einer symptomatischen hochgradigen intrakraniellen Stenose litten. 1 : 1-randomisiert bekamen die Probanden entweder einen klassischen Metallstent oder einen Sirolimus-beschichteten Stent eingesetzt. Als primärer Endpunkt wurde innerhalb eines Jahres die Rate an erneut aufgetretenen Stenosen gemessen, die mehr als 50% des Lumendurchmessers umfassten oder in unmittelbarer Nähe des Stents auftraten. Insgesamt wurden mit zehn Fällen (9,5%) signifikant weniger Restenosen unter einem Sirolimus-­beschichteten Stent im Vergleich zum Metallstent (32 Fälle, 30,2%, Odds Ratio [OR]: 0,24) registriert. Auch traten weniger isch­ämische Schlaganfälle in der Gruppe auf, die den Arzneimittel-beschichteten Stent eingesetzt bekommen hatte (0,8% vs. 6,9%, Hazard Ratio: 0,1). Im primären Sicherheitsendpunkt, dem Auftreten von Schlaganfällen und Todesfällen innerhalb von 30 Tagen nach Einsetzen des entsprechenden Stents, unterschieden sich die beiden Interventionen nicht signifikant (Sirolimus-Stent: 7,6% vs. 5,3% in der Metallstent-Gruppe, OR: 1,45, p = 0,46). |

Literatur

Baixue J et al. Comparison of Drug-Eluting Stent With Bare-Metal Stent in Patients With Symptomatic High-grade Intracranial

Atherosclerotic Stenosis A Randomized Clinical Trial. JAMA Neurology 2022. doi: oi:10.1001/jamaneurol.2021.4804

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