Arzneimitteltherapiesicherheit

Glucocorticoid-Therapie: kurz und schmerzlos

Was bei der Stoßtherapie zu beachten ist

Cortison und seine Verwandten sind wahre Allrounder. Pharmakologisch macht man sich ihre antientzündlichen, antiallergischen und immunsuppressiven Eigenschaften bei zahlreichen Krank­heiten zu Nutze. Teilweise ist ihr Einsatz auch nur kurzfristig nötig, etwa in Form einer Stoßtherapie beginnend mit hohen Dosen, die in der Regel schrittweise reduziert werden. Das ungewöhnlich anmutende Dosierungs­schema wirft mitunter nicht nur bei den Patienten Fragen auf – im Folgenden zehn Antworten für die Praxis. | Von Rika Rausch

Glucocorticoid-Therapie: kurz und schmerzlos

Glucocorticoide gelten als Schlüsselmedikamente der heutigen Medizin. Sie kommen in der Therapie unterschiedlichster Krankheitsbilder in verschiedenen Darreichungsformen und individuellen Dosierungen zum Einsatz. Vorbild ist das Steroidhormon Cortisol, das in der Nebennierenrinde gebildet wird (siehe Kasten „Aufgefrischt“). In Bezug auf die systemische Gabe muss man differenzieren, ob Glucocorticoide im Rahmen einer Ersatztherapie oder einer Pharmakotherapie eingesetzt werden. Bei Nebennierenrindeninsuffizienz möchte man die körpereigene Produktion von Cortisol nachahmen. Dieses physiologisch wichtigste Glucocorticoid steht unter dem Namen Hydrocortison als Arzneimittel zur Ersatztherapie zur Verfügung. Bei der Pharmakotherapie wird vorrangig eine immunsuppressive Wirkung gewünscht. Hier wird synthetischen Cortisol-Derivaten mit Wirkspiegeln deutlich über der physiologischen Konzentration der Vorzug gegeben.