Apotheke und Markt

Narben vorbeugen und behandeln

Ein Zwiebelextrakt-haltiges Narbenspezifikum schafft beides

rs | Bei störenden Narben unterscheidet man erhabene (hypertrophe), wuchernde (keloide) und eingesunkene (atrophe) Narben. Ob eine sichtbare Narbe aus einer Wunde entsteht, hängt unter anderem von Art und Ausmaß der Gewebeschädigung, vom Wundheilungsverlauf und davon ab, ob man der Narbenbildung aktiv entgegenwirkt.

„Hypertrophe Narben und Keloide sind Ausdruck einer pathologisch veränderten Wundheilung mit exzessiver Bildung von Narbengewebe“ hielt der Dermatologe Prof. Dr. Gerd Gauglitz, München, beim Merz-Symposium im Rahmen der 28. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venero­logie fest. Klar belegt sei der negative Einfluss von Zug und Spannung auf die Wundränder. Gauglitz klärt seine Patienten daher auf, unbedingt sechs Monate lang Zug und Druck auf Wundränder zu vermeiden. In dieser Zeit könne es zu einer Dehnung der Narbe kommen, ein Reiz, auf den Fibroblasten mit erhöhter Kollagensynthese reagieren. Besonders gefährdet seien Brust- und Schulterbereich als Areale mit überschießender Fibroblastenbildung.

Zur Vorbeugung der Narbenbildung werden spezifische Zubereitungen mit Silikon oder zwiebelhaltige Narbengele eingesetzt. Bei Silikon-Gelen beobachte man einen eher physikalischen Effekt, der mit den semi-okklusiven Eigenschaften der Präpa­rate zusammenhänge, so Gauglitz.

Foto: Merz Therapeutics

Contractubex®: Nicht nur feuchtigkeitsspendend

Über feuchtigkeitsspendende Effekte hinaus wurde für Contractubex® Gel, eine Dreifach-Kombination aus Zwiebelextrakt (Extractum Cepae), Heparin und Allantoin, eine nachgewiesene Wirkung auf die unphysiologische Narbenreifung gezeigt. Man beobachtete eine Verbesserung der Wund­heilung, eine Hemmung der Fibroblastenproliferation, die Reduktion von Transforming Growth Factor-β1 und -β2, eine Reduktion der Bildung von extrazellulärer Matrix, Fibro­blasten-senkende Faktoren und ein Remodelling von Kollagen. In einer nicht-interventionellen Studie war in mit Contrac­tubex® behandelten Arealen die Narbenheilung signifikant besser als in unbehandelten Verletzungs­arealen. Bei 1268 Patienten wurden bei Narben-typischen Symptomen wie Spannung, Schmerz und Juckreiz nach einer vier- bis fünfmonatigen Behandlung mit der Dreierkombination signifikante Verbesserungen erzielt, verglichen zu vor der Behandlung.

Gauglitz sieht das Narbentopikum Contractubex® unter dem Strich daher als evidenzbasierte Option für die leitliniengerechte Prophylaxe der pathologischen Narbenbildung.

Sonderfall chirurgische Narben

Als Unfallchirurg setzt auch Dr. Dirk-Jonas Danneberg Contractubex® ein, präventiv wie therapeutisch. Er empfiehlt das Gel seinen Patienten nach erfolgtem Wundverschluss, im Allgemeinen 10 bis 14 Tage nach der Operation. Die Wirksamkeit bei rechtzeitiger Anwendung sei durch klinische Studien belegt, und zwar bei hypertrophen und atrophen Narben wie auch Keloiden. In seiner Praxis setzt Danneberg ein Kombinationsverfahren aus Ultraschall und Narbengel nicht nur bei frischen, sondern auch bei älteren Narben ein. „Das Alter der Narbe ist dabei eigentlich egal“, so der Chirurg.
 

Quelle

Mittagssymposium: „Effektive Narbenbehandlung – Wissenswertes zu Prophylaxe und Therapie“, unterstützt durch Merz Therapeutics. 28. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie, 13.07.2022, München

 

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