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Apotheke und Markt
Vollautomatische Verblisterung – zum Greifen nahe
Daily Dose Dispenser kommt in Deutschland auf den Markt
Aktuell findet der Vorgang der Verblisterung auf zwei Wegen statt: Einerseits gibt es die händische Verblisterung, andererseits gibt es diverse halbautomatische Lösungen. Optimal sind aus Sicht von Apotheker Dr. Marc Schmidt, Inhaber der St. Georg-Apotheke in Bruchsal, beide Wege nicht. So geht die händische Verblisterung mit einem extrem hohen Bedarf an pharmazeutischem Fachpersonal einher. Bei den halbautomatischen Lösungen minimiert sich der Personalaufwand zwar, aber wie beim händischen Verblistern müssen auch hier Arzneimittel zunächst aus den Originalblistern ausgedrückt und zwischengelagert werden. Die möglichen Folgen: Tablettenabrieb, Kreuzkontamination und sich verändernde Stabilitätsdaten.
„Ein Ansatz, der die Kartenblister, die aktuell gefragt sind, in irgendeiner Weise maschinell befüllt und optisch überwacht, das wäre im Moment für mich der Gamechanger“, so Schmidt.
Der Gamechanger
Mit dem Daily Dose Dispenser, einer Innovation der österreichischen Knapp AG kommt dieser Gamechanger in Zusammenarbeit mit MicuraPharm Ende des Jahres tatsächlich auf den Markt. „Das Management der Tabletten macht die Anlage von selbst. Die Tablette verbleibt in ihrem Original-Blister bis zur unmittelbaren Abfüllung“, sagt MicuraPharm-Geschäftsführer Edgar Mähringer-Kunz und fügt an, „das alles macht die Anlage in einer rasenden Geschwindigkeit und mit einer hundertprozentigen Sicherheit.“ Die Originalblister werden mit einem Code versehen und dem Automaten zugeführt. Dieser füllt aus dem Originalblister die Patientenblister direkt ab, versiegelt sie und bedruckt sie mit den nötigen Informationen. Ein vorheriges Entblistern der Tabletten ist nicht mehr nötig. Die Originalblister werden in der Produktion bei jedem Schritt überprüft, der Abwurf der einzelnen Tabletten wird mehrfach elektronisch überwacht. Das Ergebnis: Keine Kreuzkontamination, keine Handhabung offener Tabletten.
Wo früher fünf bis sieben pharmazeutische Kräfte arbeiten mussten, wird durch den hoch automatisierten Prozess nur noch eine Fachkraft benötigt, die sich um das Verbrauchsmaterial, den Warennachschub und eine letzte Kontrolle kümmert. MicuraPharm und Knapp haben das System so ausgelegt, dass mehrere Produktionsstränge aneinander gedockt werden können. Auch ein automatisches Lager für die Arzneimittel kann angeschlossen werden. So bleibt die Lösung auch bei Leistungserweiterung stets ein integriertes, von einer zentralen Software gesteuertes System. „Mit einer Maschine, die Kartenblister herstellen kann, könnte ich mit Sicherheit das Doppelte an Patienten in den Alten- und Pflegeheimen versorgen“, sagt Schmidt.
MicuraPharm GmbH, Auf dem Langloos 10, 55270 Klein-Winternheim, www.securapharm.de
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