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Wir müssen endlich laut werden
Singende Apothekerin Doreen Wegner ruft zum gemeinsamen Protest auf
Wegner selbst war in den vergangenen Wochen bereits „laut“. Das große mediale Interesse an ihrer Apotheken-Version des Grönemeyer-Hits „Was soll das?“ hatte sie so nicht erwartet. Nachdem Christian Thieme, Initiator von #druckaufGKV, ihr Video bei Youtube hochgeladen hatte, sei jedoch alles ganz schnell gegangen: Neben den Fachmedien hätten inzwischen auch zum Beispiel der Fernsehsender RTL, der Radiosender Ostseewelle und die Tageszeitung „Nordkurier“ über sie berichtet. Die Aufmerksamkeit trägt Früchte: „Ich habe nun die Unterstützung von unserer Bürgermeisterin Frau Constance von Buchwaldt und sie hat gleich einen Brief an Professor Karl Lauterbach verfasst.“ Zuvor habe es bereits ein Gespräch mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Arlt gegeben. „Nun habe ich mit zwei Kolleginnen die Möglichkeit bekommen, nach Berlin zu fahren und mich mit an den Tisch zu setzen.“
Wegner setzt jetzt zudem auf die Unterstützung der Apothekerschaft in ganz Deutschland. In ihrem Brief an die ABDA sowie an alle Kammern und Verbände schreibt sie: „Das neue GKV-Finanzstabilisierungsgesetz ist nun ‚durchgewunken‘ worden und ich denke, ich bin nicht die Einzige, die enttäuscht ist über diese Entscheidung, nun noch mehr zur Kasse gebeten zu werden. Wir alle haben in der Pandemie bewiesen, wie wichtig eine schnelle und unkomplizierte Versorgung durch uns Apotheken vor Ort ist. Wir alle haben uns so sehr bemüht, unter wirklich schwierigen Bedingungen alle Menschen bestmöglich zu versorgen. Eine hohe Arbeitsbelastung, die vielen fehlenden Arzneimittel und die Folgen der Energiekrise gehen an uns allen nicht spurlos vorbei. Ist es nicht an der Zeit, dass auch wir einmal gehört werden?“
Sie selbst gebe die Hoffnung nicht auf und hoffe zudem, dass sie noch ganz viele Kolleginnen und Kollegen mit Energie und Kraft mitreißen könne, mutig zu sein. „Wir sind nur im Ganzen ein Team und dann schaffen wir es auch, laut zu sein und erhört zu werden“, ist sie überzeugt. „Wir alle brauchen bessere Bedingungen und dazu gehört unbedingt, dass der erhöhte Kassenabschlag wieder zurückgenommen wird, gefolgt von einer Honorarerhöhung, damit auch junge Menschen wieder Motivation und Freude haben und in die Gesundheitsberufe zurückfinden.“
Wenn die Politik auch in Zukunft noch die Versorgung der Menschen bundesweit sicherstellen wolle, brauche es jetzt die Kehrtwende. „Es wird Zeit für ein nachhaltiges und stabiles Gesundheitssystem, denn es kommen auf uns wirklich große Aufgaben zu“, betont Wegner. |
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