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Personen
Nachruf: Dr. Helmut Simon verstorben
Die Bayerische Landesapothekerkammer trauert um ihren Kollegen
In Leipzig geboren und die Schulzeit absolviert, folgte dem Vorexamen 1953 in Halle das Pharmaziestudium an der Freien Universität in Berlin, Assistententätigkeit und 1963 die Promotion.
Simon wandte sich der Krankenhauspharmazie zu; nach seiner Tätigkeit in der Apotheke des Klinikums Steglitz folgte er 1972 seiner Berufung als Pharmaziedirektor nach München-Großhadern, wo er die Apotheke des neuen Großklinikums nach seinen Plänen zu einem beispielhaften Betrieb aufgebaut und bis 1995 erfolgreich geleitet hat (V. Mönch, DAZ 1995, Nr. 26, S. 109).
Simon war ein Pionier der EDV im Apothekenbetrieb. Seine hohe Pflichtauffassung bewies er auch im ehrenamtlichen Bereich, vornehmlich im Bereich des Bundesverbands Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA). Erfolgreich war auch sein stetes Bemühen um ein gutes Verhältnis zu den Offizinapothekern, nicht zuletzt durch seine langjährige aktive Vorstandstätigkeit in der Bayerischen Landesapothekerkammer. Das alles liegt lange Jahre zurück und wurde auch in der Fachpresse gewürdigt.
Hier erinnert sei jedoch an die bewegte Zeit gleich nach dem Mauerfall. Die Krankenhausapotheker und insbesondere Simon hatten gute und persönliche Kontakte zu ihren Kollegen in der DDR gehabt. Seine „Drähte nach drüben“ waren äußerst hilfreich bei den Bemühungen des Kammervorstands und der Geschäftsführung, jetzt möglichst schnell „mit den richtigen“ DDR-Kollegen in Verbindung zu kommen. Zitiert sei hier aus den Einladungsschreiben der Kammer vom 19. Dezember 1989 an je drei thüringische und sächsische Kollegen: „Sehr geehrter Herr Kollege Dr. Wittig (Sehr geehrter Herr Kollege Knoll), die Bayerische Landesapothekerkammer hat durch ihr Vorstandsmitglied, Herrn Leitenden Pharmaziedirektor Dr. Helmut Simon, persönlichen Kontakt mit Ihnen aufgenommen. Der Kammervorstand möchte Ihnen und weiteren fünf Kollegen alle Informationen über die Apothekenverhältnisse bei uns zukommen lassen, die Ihnen von Nutzen sein können, insbesondere für alle Ihre Überlegungen zum Aufbau einer beruflichen Selbstverwaltung. Herr Kollege Simon hat Ihnen schon ausführliche schriftliche Unterlagen zugeschickt. Wir halten es darüber hinaus für zweckdienlich, dass wir Ihnen weitere Hinweise in einem Rede- und Antwortspiel geben. Deshalb laden wir sie herzlich zu uns nach München ein […], am 23. Januar 1990 tritt der Kammervorstand zu einer Sitzung zusammen. Wir würden uns freuen, wenn Sie dabei anwesend sein könnten ...“
Anreise war am 22. Januar 1990, Rückreise nach weiteren und von Beginn an freundschaftlichen Gesprächen und Besichtigungen am 24. Januar 1990. In der Folge gelang es, in einem fruchtbaren Zusammenwirken mit den DDR-Kollegen, ein außergewöhnliches und erfolgreiches Konzept zu entwickeln und durchzusetzen für eine Überführung in ein gemeinsames Apothekensystem, u. a. die Formulierung der Thesen im „Kulmbacher Papier“ vom 17. Februar 1990 (es hätte Vorbild für manche andere Branchen werden und dort so manche Verwerfungen verhindern können). Bald danach wurde Helmut Wittig aus Schleiz erster und langjähriger Vorsitzender des Thüringer Apothekerverbandes und Hans Knoll aus Leipzig zum langjährigen Präsidenten der Sächsischen Landesapothekerkammer gewählt.
Die Rückerinnerung an diese bewegten Zeiten ist sicher im Sinn des verstorbenen Dr. Helmut Simon. Er hat sich um die Apothekerschaft verdient gemacht. Auch namens des amtierenden Kammerpräsidenten Thomas Benkert gilt der Witwe und Kollegin Gertraud Simon und ihrer Familie unser herzliches Mitgefühl.
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