Die Wissenschaft des Glücks

us | Die Corona-Pandemie wird zu einer zunehmenden Belastung für die mentale Gesundheit vieler Menschen. Soziale Isolation und Sorgen um die eigene Gesundheit und die von Freunden und Familie verursachen psychischen Stress. In einer besonderen Situation sind junge Menschen, die während der Pandemie ein Studium in einer neuen Stadt aufgenommen haben. Da viele Vorlesungen und Seminare als Online-Veranstaltungen abgehalten wurden, fehlte ihnen die Möglichkeit sich zu sozialisieren und in einem neuen Lebensabschnitt Freundschaften zu knüpfen. Die Autoren mehrerer Studien beobachteten, dass Studenten weltweit seit Beginn der Pandemie erhöhtem psychologischem Stress ausgesetzt sind. Die Universität Bristol bot daher ihren Erstsemestern zwischen Oktober 2020 und Februar 2021 einen elfwöchigen Online-Kurs in positiver Psychologie mit dem Titel „The Science of Happiness“ an. Darin wurden den Studenten verschiedene Theorien zur Förderung des eigenen mentalen Wohlbefindens erläutert. Neben Themen wie Schlaf, Meditation, soziale Vergleiche und Dankbarkeit, erhielten die Teilnehmer Einblick in Methoden der psychologischen Forschung. Außerdem führten die Studenten ein Journal, in dem sie positive psychologische Interventionen dokumentierten, die sie in ihren Alltag einbauten, und beantworteten mehrere standardisierte Fragebögen. Zur Kontrolle führten die Psychologen eine Warteliste mit Studenten, die den Kurs (noch) nicht besucht hatten. Die Teilnahme an dem Kurs erwies sich als protektiv für die mentale Gesundheit. Studenten, die den Kurs absolvierten, zeigten im Verlauf der Studie stabile Werte für mentales Wohlbefinden und Angstgefühle, während die Werte der Kontrollgruppe abnahmen. Psychoedukative Kurse stellen damit ein günstiges und flexibles Mittel dar, mit dem Universitäten ihre Studenten in Ausnahme­situationen unterstützen können. |