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- AZ 37/2023
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Gesundheitspolitik
Der Winter kommt
HAV und AVNR schlagen Alarm wegen Lieferengpässen
Die Situation verschlechtere sich „rapide“, so Seyfarth, man könne „die Sicherheit unserer Patienten nicht mehr gewährleisten. Dabei stehe „die Wintersaison mit der nächsten Erkältungs- und damit einhergehenden Infektionswelle“ erst noch bevor.
Der HAV-Vorsitzende ruft die Regierung und die Gesundheitsbehörden auf, „rasche Maßnahmen zu ergreifen, um diese existenzielle Bedrohung für die öffentliche Gesundheit zu bewältigen“. Es ginge nicht nur darum, „den Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten sicherzustellen, sondern auch die zugrunde liegenden Probleme der Lieferkette und der Arzneimittelproduktion anzugehen“. Zudem wendet sich der Hessische Apothekerverband aber auch an die Gesellschaft. Diese müsse sich der „dramatischen Situation“ bewusst werden.
Auch der Apothekerverband Nordrhein (AVNR) schlägt Alarm. Der AVNR-Vorsitzende Thomas Preis erklärte beim Sommerempfang des Verbandes am vergangenen Mittwoch: „Die Arzneimittelversorgung von Kindern und Babys im kommenden Winter hängt am seidenen Faden, einem immer dünner werdenden Faden“.
Bisherige Maßnahmen zur Handhabung der Engpässe seien problematisch, heißt es in einer Pressemitteilung des Verbands. „Die Arzneimittelversorgung verschlechtert sich weiter.“ Gemäß BfArM-Liste sei die Zahl der Arzneimittel, bei denen es Lieferengpässe gibt bereits auf aktuell über 500 gestiegen. Dabei würden viele in dieser Liste gar nicht erfasst. Der AVNR geht von mehreren Tausend nicht lieferbaren Arzneimitteln aus.
All dies sei mit einem hohen Personalaufwand verbunden. Die 50 Cent für das Lieferengpass-Management seien eine „Beleidigung für uns als Apotheker:innen und unsere Teams“, stellte Preis klar. Insgesamt fehle das Geld zur Versorgungssicherung und bei der Nachwuchsgewinnung, betonte Preis. Er forderte daher Politik und Krankenkassen erneut nachdrücklich auf, die Apotheken nicht kaputtzusparen und das Fixhonorar endlich zu erhöhen. |
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