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Gesundheitspolitik
HAV zieht positives Fazit
„Hätte kaum besser laufen können“: Apothekenschließungen in Hessen am 2. Oktober
In Hessen hatte man die Gunst der Stunde genutzt: Es herrschte Wahlkampfstimmung, am vergangenen Wochenende ist über den neuen Landtag abgestimmt worden. Dabei gab es auch Kritik: Der Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) beispielsweise warnte vor „Mikro-Streiks“ und rief zu Disziplin und Geschlossenheit auf. Nicht zuletzt erklärte auch die Hessische Apothekerkammer, dass sie wegen des Brückentags Bedenken bezüglich der Schließungen habe.
„Der richtige Zeitpunkt“
Aber wie zufrieden war der Hessische Apothekerverband nun am Ende mit den Protesten? HAV-Sprecher und Organisator Alexander Schopbach zeigte sich gegenüber der DAZ „überwältigt von der Resonanz“ auf den Protestaufruf. Es habe sich bestätigt, dass der 2. Oktober „genau der richtige Zeitpunkt für einen weiteren Protesttag war“. An der zentralen Kundgebung vor der Alten Oper in Frankfurt am Main hätten über 1000 Apotheker:innen mit ihren Mitarbeiter:innen aus Hessen und benachbarten Bundesländern teilgenommen. „Über 80 Prozent der hessischen Apotheken beteiligten sich zudem kreativ vor Ort an den Protesten“, so Schopbach.
Positive Rückmeldungen
Die Rückmeldungen aus Apothekerschaft, Politik und Medien seien allesamt positiv ausgefallen. Beschwerden von Patienten habe es noch nicht gegeben, man stehe den Mitgliedern jedoch mit voller Unterstützung zur Seite. Vertreterinnen und Vertreter aus Bundestag oder Landtag stellten sich den Forderungen und Fragen der Apothekenteams – und Ministerpräsident Boris Rhein versicherte im Vorfeld in einer Solidaritätsnote seine volle Unterstützung.
Auch über die Berichterstattung konnte sich der HAV nicht beschweren – trotz oder vielleicht wegen des parallel laufenden Streiks der Ärzteschaft. Bereits in den Tagen vor den Schließungen hätte nahezu jede Lokalzeitung Beiträge über die Probleme und Forderungen der Apothekerschaft gebracht. „Über den eigentlichen Protesttag haben wie am 14. Juni ebenfalls alle relevanten Zeitungen, Radio- und Fernsehsender berichtet. Besser hätte es kaum laufen können.“
Und wie soll es nun weitergehen? „Gerade die vielen gefrusteten Kollegen zwischen Bergstraße und der Landesgrenze nach Niedersachsen würden am liebsten morgen die nächsten Proteste ausrufen, auch mehrtägig“, so Schopbach. Zu tief stecke „der Frust über die Beratungsresistenz im Bundesgesundheitsministerium und die wöchentlich neuen Demütigungen“.
13. Oktober abwarten
Der HAV habe den „Auftakt für die bundesweiten Proteste in den kommenden Wochen und Monaten gemacht“. Jetzt warte man das Spitzentreffen zwischen ABDA und Lauterbach am 13. Oktober ab und natürlich beteilige man sich an allen Aktionen der obersten Standesvertretung. „Unsere Ziele erreichen wir einzig solidarisch, im Schulterschluss und gemeinsam. Dazu gehören freilich auch die Expertise, die Perspektive und die Einschätzungen der Praktiker vor Ort, nämlich der Landesverbände“, so Schopbach. |
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