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Lieferengpässe beseitigen, Apotheken stärken
Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA)
Die vergangenen Wochen haben viele Apothekenteams an ihre Grenzen gebracht. Nein, ich meine nicht die Notdienste über Weihnachten und Neujahr, die trotz Personalmangels erfolgreich gemeistert wurden – manchmal mit letzter Kraft, aber immer mit großem Engagement. Und ja, ich meine die anhaltenden Lieferengpässe, die viele Apotheken an ihre Grenzen gebracht haben. Viel der knappen und wertvollen Zeit musste für die Lösung von Lieferschwierigkeiten eingesetzt werden. Die Erfahrung, dass unser grundlegendes Arbeitsmittel – das Arzneimittel – nicht verfügbar ist, hat viele Kolleginnen und Kollegen erschüttert. Dass doch immer eine Versorgung stattgefunden hat, sollte uns als Berufsstand sehr stolz machen. Alle haben von den Problemen gesprochen und wir sind die Einzigen, die angepackt und die Versorgungsprobleme gelöst haben. Das angekündigte Lieferengpassgesetz muss nun in diesem Jahr unter Beweis stellen, ob es die Probleme tatsächlich verbessert. Aus Apothekersicht besteht die klare Forderung, das tägliche Engpassmanagement in den Apotheken zu erleichtern und angemessen zu honorieren.
Dabei stehen laut Bundesregierung eigentlich ganz andere Projekte für das Jahr 2023 an. So soll es bis Mai dieses Jahres Empfehlungen für eine stabile Finanzierung der Krankenkassen – vor allem auf der Ausgabenseite – geben. Wir messen Gesundheitsminister Prof. Lauterbach daran, dass er uns fest zugesagt hat, hier keinerlei Kürzungen bei Apotheken vorzunehmen. Auch die Strukturen im Gesundheitswesen sollen reformiert werden, wie z. B. durch die Cannabislegalisierung oder bei der Notfallversorgung, wo eine stärkere Verzahnung von ambulanten und stationären Angeboten angestrebt werden soll. Für uns Apothekerinnen und Apotheker gilt das Versprechen des Bundesgesundheitsministers, uns früh in die Pläne einzubeziehen. Mit den pharmazeutischen Dienstleistungen, dem E-Rezept und den Grippeimpfungen haben die Apotheken bereits 2022 einige Zukunftsprojekte gestartet. Das allein reicht zur Stabilisierung der Apotheken vor Ort aber nicht aus. Das muss auch die Politik erkennen und gemeinsam mit uns für die Stärkung der Apotheken kreativ werden. |
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