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Arzneimittel und Therapie
ASS bei Präeklampsie-Risiko vorzeitig absetzen?
Marker bietet Orientierung
Präeklampsie tritt bei etwa 2% bis 4% der Schwangerschaften auf. Ein Screening zwischen den Schwangerschaftswochen 11 und 13 filtert 60% der Betroffenen heraus. Beginnen sie unmittelbar mit der täglichen Einnahme von 150 mg ASS, verhindert das knapp zwei von drei Fällen. Allerdings deuten neuere Daten darauf hin, dass ASS das Risiko für peripartale Blutungen erhöht. Neben einer genauen Selektion der Risikopatientinnen könnte also auch ein vorzeitiges Absetzen von ASS das Komplikationsrisiko senken.
In einer randomisierten multizentrischen Studie an neun spanischen Krankenhäusern haben Forscher jetzt untersucht, wie ein vorzeitiges Absetzen von ASS das Präeklampsie-Risiko beeinflusst. Hierfür wählten sie gezielt jene Schwangeren aus, die in den SSW 24 bis 28 ein normales Verhältnis einer bestimmten löslichen Tyrosinkinase zu plazentarem Wachstumsfaktor (sFlt-1:PlGF-Ratio) aufwiesen. Erhöhte Werte dieses Blutmarkers gehen einer Präeklampsie typischerweise mehrere Wochen voraus. Ein normaler Wert macht das Auftreten einer sehr frühen Präeklampsie vor 34 Schwangerschaftswochen sehr unwahrscheinlich.
Je nach Randomisierung setzten die Schwangeren ASS vorzeitig in den SSW 24+0 bis 27+6 ab (Interventionsgruppe, n = 473) oder nahmen es wie geplant bis SSW 36 ein (n = 463). Tatsächlich trat in der Interventionsgruppe eine Präeklampsie vor SSW 37 nur bei 1,48% der Frauen gegenüber 1,73% in der Kontrollgruppe auf. Zusätzlich sank das Risiko für kleinere Blutungen und weitere Komplikationen. Ob das vorzeitige Absetzen auch schwere Blutungskomplikationen sowie Plazentalösung oder intrakranielle Blutungen reduziert, müssen größere Studien zeigen. |
Literatur
Mendoza M et al. Aspirin Discontinuation at 24 to 28Weeks’ Gestation in Pregnancies at High Risk of Preterm Preeclampsia: A Randomized Clinical Trial. JAMA 2023;329(7):542-550, doi: 10.1001/jama.2023.0691
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