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Arzneimittel und Therapie
Wenn Rasburicase fehlt
Was tun bei Tumorlyse?
Kommt es unter einer Chemotherapie zu einem massiven Absterben von Tumorzellen, können die Abbauprodukte der vernichteten Krebszellen – unter anderem Harnsäure aus Nukleinsäuren – die Ausscheidungskapazität der Niere überschreiten. In der Folge kann es zu Nierenversagen sowie zu einer lebensbedrohlichen Stoffwechselentgleisung kommen, was als Tumorlyse-Syndrom (TLS) bezeichnet wird. Es tritt vornehmlich bei der Therapie hämatologischer Tumore wie etwa Lymphomen und Leukämien auf. Um die Nierenbelastung zu verringern, kann die rekombinante Urat-Oxidase Rasburicase (Fasturtec®) eingesetzt werden, die Harnsäure in den wasserlöslichen Metaboliten Allantoin umwandelt. Dieser kann leichter über die Nieren ausgeschieden werden. Der Harnsäurespiegel sinkt unter Rasburicase innerhalb weniger Stunden.
Der pharmazeutische Hersteller Sanofi-Aventis Deutschland informierte unlängst über einen voraussichtlichen Lieferengpass bei Fasturtec® 7,5 mg-Ampullen von 31. März 2023 bis Ende des zweiten Quartals 2024. Die 1,5 mg-Ampullen sind weiterhin erhältlich, allerdings ist das Etikett temporär englisch beschriftet. Um die Therapie aufrechterhalten zu können, raten die DGHO und die GPOH zu einem Ressourcen-sparenden Einsatz von Fasturtec®. So soll bei Erwachsenen eine Fixdosierung von 3,0 bis 6,0 mg verwendet werden. Die Gabe soll als Einmaldosierung erfolgen, die nur bei persistierender Hyperurikämie wiederholt wird. Bei Kindern und Jugendlichen soll körpergewichtsadaptiert mit einer Dosierung von 0,20 mg/kg Körpergewicht über ein bis drei Tage therapiert werden.
Als mögliche Alternative für Erwachsene mit Hyperurikämie, bei denen Allopurinol kontraindiziert ist, wird die Gabe von Febuxostat genannt. Der Xanthin-Oxidase-Inhibitor ist stärker wirksam als Allopurinol und zur Therapie der chronischen Hyperurikämie zugelassen. |
Literatur
Rasburicase – Informationen zum Lieferengpass und aktuelle Empfehlungen zur Dosierung. DGHO, GPOH, 3. März 2023
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