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Prisma
Pawlow lässt grüßen
Unbewusste Bewegung klassisch konditioniert
us | Der Pawlowsche Hund ist das bekannteste Beispiel für klassische Konditionierung: Zur Fütterung seiner Hunde läutete der russische Forscher Iwan Petrowitsch Pawlow ein Glöckchen und stellte fest, dass später allein das Geräusch ausreichte, um den Speichelfluss der Tiere anzuregen. Dies war bei Kontrolltieren, die nicht auf die Assoziation zwischen Futter und Glöckchen konditioniert waren, nicht der Fall. Auch Menschen reagieren auf klassische Konditionierung. Neurologen der Bochumer Ruhr-Universität haben nun eindrucksvoll gezeigt, dass sich auch unbewusste Handlungen durch Konditionierung beeinflussen lassen. Mittels transkranieller Magnetstimulation regten sie in 75 Probanden bestimmte Hirnbereiche an und kontrahierten so einen Daumenmuskel der Teilnehmer. Zur Konditionierung hörten die Probanden 170 Mal gleichzeitig zu einem doppelten Magnetpuls einen Ton. In der Testphase 20 Minuten später erhielten die Teilnehmer 100 Mal einen einzelnen Magnetpuls. Während der Hälfte der Stimulationen hörten sie den konditionierten und während der anderen Hälfte einen anderen Ton. Dabei zuckten die Daumen während des konditionierten Tons messbar stärker als während des Vergleichstones. Ob sich eine Bewegung des Daumens auch ohne magnetische Stimulation induzieren lässt, geht aus der in Scientific Reports erschienenen Publikation nicht hervor. Transkranielle Magnetstimulation kann bei der Diagnose und Behandlung von neurologischen und psychiatrischen Krankheiten Anwendung finden. Wenn sich Effekte durch konditionierte Töne erzielen ließen, würde das die Anwendung deutlich vereinfachen, vor allem weil der Einsatz von teurem technischem Equipment reduziert würde. |
Literatur
Ewers SP et al. Classical conditioning of faciliatory paired-pulse TMS. Sci Rep, 16. April 2023, 13(1):6192
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