Prisma

Ökologischer wohnen

Aerogele als nachhaltige Wärmedämmer nutzen

Foto: Fraunhofer/Piotr Banczerowski

Das Aerogel mit einer Korngröße von 2 bis 4 mm wird in den Dämmputz integriert.

us | Die Nutzung von Öl- und Gasheizungen soll nach den Wünschen der Bundesregierung in den kommenden Jahren reduziert werden, um den CO2-Ausstoß zu verringern. Neue, effizientere Heizungen spielen hier sicher eine große Rolle, wichtig ist jedoch auch die erzeugte Wärme möglichst lange im Gebäude zu halten. Die Entwicklung von wirkungsvolleren Dämmmateri­alien scheint daher ähnlich bedeutend wie der Wechsel auf erneuerbare Energien. Einen wesentlichen Beitrag hierzu wollen Ingenieure des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik mit der Weiterentwicklung von Aerogel-basierten Dämmmitteln leisten. Aerogele sind extrem poröse Feststoffe mit sehr geringer Wärmeleitfähigkeit. Sie können zu mehr als 99% aus Poren bestehen. Als Ausgangsmaterialien dienen den Forschern Silicate. Silizium ist das zweithäufigste Element der Erdkruste, der Rohstoff ist also in Hülle und Fülle vorhanden und zudem leicht recycelbar. Problematisch für den weitreichenden Einsatz ist der Herstellungsprozess, der energie- und zeitaufwendig ist und große Mengen stark sauren Abfalls hinterlässt. Gemeinsam mit einem Aerogel-Spezialisten aus der Industrie stellten die Fraunhofer­-Forscher das Produktionsverfahren von Grund auf um. Dadurch verkürzten sie nicht nur die Produk­tionszeit auf etwa ein Viertel, sondern reduzierten auch die Kosten um 70%. Darüber hinaus verzichtet das neue Verfahren auf starke Säuren und setzt stattdessen auf überkritisches CO2. Um Gebäude zu dämmen, muss das Material auf eine Korngröße von einigen Milli­metern gebracht und in Wände integriert werden. Für ihre Entwicklungsleistung wurde dem Team auf der dies­jährigen Jahres­tagung der Fraunhofer-Gesellschaft der Joseph-von-Fraunhofer-Preis 2023 verliehen. |

Literatur

Gebäudedämmung – nachhaltig und kostengünstig mit Aerogelen. Forschung Kompakt Fraunhofer Gesellschaft vom 25. Mai 2023, www.fraunhofer.de

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