Arzneimittel und Therapie

Mit Stammzellen gegen Alzheimer?

Gedächtnis von Mäusen bleibt erhalten

Foto: Osterland/AdobeStock

js | Patienten mit Alzheimer entwickeln im Verlauf der Erkrankung eine Demenz, sie werden zunehmend vergesslich, verwirrt und orientierungslos. Dafür verantwortlich ist die neuronale Degeneration, schädliche β-Amyloid-Plaques und Neurofibrillenbündel lagern sich im Gehirn ab. Bei der vererbbaren familiären Alzheimer-Krankheit führen Mutationen in bestimmten Genen zu einem Ausbruch der Erkrankung zwischen dem 30. und 65. Lebensjahr. Möglicher­weise sind auch Mikroglia – die Immun­zellen des Gehirns – am Fortschreiten der Erkrankung beteiligt, denn sie fördern einerseits eine anhaltende Entzündung (z. B. durch Freisetzung von Zytokinen), andererseits beseitigen sie Plaques. Doch das Beseitigen der schädlichen Ablagerungen kann bei Alzheimer-Patienten durch Mutationen in Genen beeinträchtigt sein. Forscher haben in Mäusen mit Risikogenen für familiären Alzheimer untersucht, wie sich eine Stammzelltransplantation blutbildender Zellen von Mäusen ohne die genetische Veranlagung auf den Ausbruch der Erkrankung auswirkt. Denn Mikrogliazellen werden im Knochenmark gebildet und wandern anschließend ins Gehirn. Das Knochenmark der Mäuse mit Risikogenen wurde zerstört als sie noch gesund waren und dann durch das von Mäusen ohne Risiko ersetzt. Das Ergebnis: Die Transplantation führte zum Erhalt des Gedächtnisses und der neuro­kognitiven Leistung, das Vorkommen von β-Amyloid-Plaques und die Entzündung im Gehirn war reduziert, außerdem blieb die Integrität der Blut-Hirn-Schranke erhalten. Damit zeigten die Forscher, dass die Transplantation von hämatopoetischen Stammzellen eine Therapieoption bei familiärem Alzheimer sein könnte. Allerdings ist eine Stammzelltransplantation sehr risikoreich. |
 

Literatur

Mishra P et al. Rescue of Alzheimer’s disease phenotype in a mouse model by transplantation of wild-type hematopoietic stem and progenitor cells. Cell Reports 2023;8:112956

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