Kontinuität über ein Vierteljahrhundert

Die Studierenden wurden bei ihrer Anreise am 21. Januar 2023 von der prachtvollen winterlichen Berglandschaft rund um die Gemeinde Aigen im Ennstal (Steiermark, Österreich) empfangen. Für eine Woche, also bis zur Abreise am 28. Januar, war das Jugendgästehaus Puttererschlössl auf seinen vier Etagen wieder einmal Herberge, Lehr- und Lernraum und Ort des sozialen Austausches, was nach den Pandemie-Semestern von den Studierenden besonders geschätzt wurde. Gut 600 Kilometer von der Frankfurter Goethe-Universität entfernt in Klausur zu gehen, ist eine besondere Erfahrung, der sich in diesem Jahr 35 Studierende gestellt haben, um sich optimal auf das Multiple-Choice-„Feuerwerk“ des Ersten Staatsexamens vorzubereiten. 40 Stunden intensiver Unterricht aus allen Themenbereichen des Gegenstandskatalogs wurden angeboten und diszipliniert absolviert – ein immenses Programm! Ohne körperlich-sportiven Ausgleich ist das natürlich kaum möglich: Skifahren, Eisstockschießen, eine Rodelpartie und eine Winterwanderung boten die Gelegenheit, sich in der herrlichen Natur des Ennstals auszupowern und mentale Energie zu tanken.

Nicht verschwiegen werden darf, dass auch die Lehrenden stark davon profitieren, dass sie es eine ganze Woche miteinander aushalten (müssen). Man lernt seine Kolleginnen und Kollegen von einer ganz anderen Seite kennen, was für den Zusammenhalt des „Lehrkörpers“ von unschätzbarem Wert ist. Von diesem besonderen Spirit der Winterschule konnte sich Professor Stefan Schiller erstmals überzeugen: Er hat im Herbst 2022 eine Professur am Institut für Pharmazeutische Technologie angetreten und wurde herzlich in den Kreis der Dozierenden aufgenommen. Zum ersten Mal war auch Professor Cornelius Krellner vom Physikalischen Institut der Goethe-Universität Frankfurt mit in Aigen dabei. Er leitet seit einigen Semestern die Physik-Nebenfachlehre im Grundstudium der Pharmazie und hat sich auf unsere (vorsichtige) Anfrage hin sofort bereit erklärt, das Repetitorium im Bereich der Physik auf den Winter- und Sommerschulen zu übernehmen. Das ist keine Selbstverständlichkeit! Für dieses großartige Engagement und für seine begeisternde Lehre in diesem „Angstfach“ sind wir und die Studierenden überaus dankbar. Ein prominenter Gast der diesjährigen Winterschule war Professorin Angelika Vollmar, die den Lehrstuhl für Pharmazeutische Biologie am Department Pharmazie der LMU München innehat. Ihr zweiter Besuch der Winterschule diente, neben dem Austausch mit den Frankfurter Kolleginnen und Kollegen, vor allem der intensiven Arbeit an einem gemeinsamen Publikationsprojekt (Lehrbuch). Zudem durften wir am Ende der Woche wieder Bettina Langenberg als langjäh­rige Freundin und Unterstützerin des Projekts „Frankfurter Pharmazieschule“ herzlich begrüßen.

Damit diese Woche für alle Studierenden erschwinglich ist, wurden großzügige Spenden von Firmen und Privatpersonen vor allem durch das großartige und unermüdliche Engagement von Professor Schubert-Zsilavecz eingeworben. Wir danken den institutionellen Förderern – der Sanacorp GmbH, der Biotest AG, der Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität und der Apotheken-Rechen-Zentrum GmbH Darmstadt – sowie den privaten Spenderinnen und Spendern: Ulrike Hrovat, Brigitte Hückmann und Bettina Langenberg. Ein weiterer wichtiger Eckpfeiler zur Finanzierung der Winterschule ist das Pharmazieforum, eine Fortbildungsveranstaltung für Apotheker, die vom österreichischen Pharma-Großhändler Herba Chemosan Apotheker-AG durchgeführt wird. Die Vortragshonorare der Frankfurter Dozentinnen und Dozenten, zu denen diesmal auch wieder die Professoren Theo Dingermann und Rolf Marschalek gehörten, fließen unmittelbar in die Basisfinanzierung des gemeinnützigen Fördervereins Frankfurter Pharmazieschule e. V., der sich um die logistische und finanzielle Abwicklung der Winterschule kümmert. An dieser Stelle möchten wir Valerie Streek herzlich danken, die sich im Hintergrund tatkräftig um alle Belange des Vereins kümmert.

Auf Einladung von Bettina Langenberg versammelten sich am letzten Abend der Winterschule alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Kirchenwirt in Aigen zum traditionellen „Ripperlessen“. Langenberg nutzte die Gelegenheit, um den Studierenden wertvolle Tipps für Ihre beruf­liche Zukunft zu geben, wobei Sie betonte, wie wichtig persönliche Kontakte und ein gutes Networking sind. In diesem Jubiläumsjahr gab es dann noch einen ganz besonderen Programmpunkt beim Abschlussabend: Die Gemeinde Aigen, vertreten durch den Bürgermeister Ing. Thomas Klingler, den Bürgermeister a. D. Raimund Hager sowie den Gemeindeamtsleiter Gerhard Schönthaler, ehrte die altvorderen Dozentinnen und Dozenten für ihre Treue zum Projekt und zur Region: Ilse Zündorf, Manfred Schubert-Zsilavecz, Dieter Steinhilber und Mario Wurglics wurden für „25 Jahre Winterschule“ ausgezeichnet, Robert Fürst für seine zehn­jährige Beteiligung.

Die Studierenden nutzten den Abend, um sich herzlich bei den Dozierenden Fürst, Knapp, Krellner, Schmidtko, Schubert-Zsilavecz, Steinhilber, Windbergs und Wurglics sowie den Promovierenden Silvia Arifi, Annette Kärcher und Max Molitor zu bedanken. Siliva Arifi, der wir für ihre immense Leistung als Betreuerin sehr dankbar sind, gab den Staffelstab an Annette Kärcher weiter, die wir im Team herzlich begrüßen dürfen. Professorin Vollmar verlieh beim Abschlussabend ihrer Begeisterung für die Veranstaltung Ausdruck und wies die Studierenden in einem kurzen Grußwort darauf hin, dass sie mit der Winterschule und dem Engagement aller Beteiligten etwas Einmaliges und ganz Besonderes erleben dürfen! |