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Apotheke und Markt
Mehr Allergien „dank“ Corona
Neu in der Selbstmedikation: Bilastin
Interessanterweise scheinen die Isolierungsmaßnahmen während der Corona-Pandemie einen Einfluss auf das Allergiegeschehen gehabt zu haben. Als Beleg dafür stellte Priv.-Doz. Dr. Stefanie Gilles, Leiterin des Fachbereiches Umwelt-Immunologie am Institut für Umweltmedizin der Universität Augsburg, auf einer digitalen Presseveranstaltung von Sanofi Studiendaten vor, die eine Zunahme von Allergien bei Neugeborenen zeigen. Demnach wurden signifikant mehr Fälle von Nahrungsmittelallergien und atopischem Ekzem bei Kindern beobachtet, die im Pandemiejahr 2020 geboren wurden, als bei der Vergleichskohorte von Gleichaltrigen, die vor der Pandemie auf die Welt kamen. „Es spricht vieles dafür, dass eine durch die Kontaktbeschränkungen reduzierte mikrobielle Vielfalt im frühen Kindesalter für diese Zunahme an Allergien ursächlich sein könnte“, so Gilles.
Bilastin – schnell und lang wirksam
Seit Januar 2023 ist mit Bilastin 20 mg (Allegra®) eine neue rezeptfreie Therapieoption zur Behandlung einer allergischen Rhinokonjunktivitis und Urtikaria bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren erhältlich. Die Substanz ist nicht neu, sondern hat sich bereits seit vielen Jahren in der ärztlichen Praxis als ein gut wirksames und verträgliches Antiallergikum bewährt, wie Prof. Dr. Ralph Mösges, Hals-Nasen-Ohrenarzt und Allergologe aus Köln, betonte und an Studiendaten erläuterte. Bilastin zeichnet sich durch einen schnellen Wirkeintritt (nach 30 bis 60 Minuten) und eine lange Wirkdauer (24 Stunden) aus, beides wichtige Aspekte, wie Mösges hervorhob.
Wie er anhand verschiedener Studien zeigte, ist Bilastin 20 mg bei der saisonalen allergischen Rhinitis genauso effektiv wie Cetirizin 10 mg, aber länger wirksam als Fexofenadin 120 mg. Bei der perennialen allergischen Rhinitis lässt Bilastin die Symptome sogar signifikant schneller zurückgehen als unter einer Fexofenadin-Therapie. Auch für die Therapie der Urtikaria eignet sich Bilastin. Hier belegen Studiendaten für Bilastin 40/80 mg eine Wirksamkeit im Vergleich zu Desloratadin 10/20 mg und Levocetirizin 10/20 mg, wobei es dafür – wie auch die Vergleichssubstanzen – leitliniengemäß in erhöhten Dosen eingesetzt wurde.
Sicher und gut verträglich
Weitere Pluspunkte: Bilastin weist ein besseres ZNS-Sicherheitsprofil als Cetirizin auf, was Mösges als besonderen Vorteil hervorhob. So zeigten sich in Studien unerwünschte Nebeneffekte wie Müdigkeit und Schläfrigkeit vergleichbar selten wie unter Placebo. Selbst eine doppelte Dosis Bilastin beeinträchtigte die Fahrtüchtigkeit nicht. Zudem wird Bilastin nicht von der Leber metabolisiert, so dass keine Interaktionen zu erwarten sind. Mösges hält daher den Einsatz von Bilastin zur Erstlinienbehandlung allergischer und urtikarieller Krankheiten für ideal. „Er ist dafür prädestiniert, die älteren Antihistaminika zu ersetzen“.
Quelle
Digitales Fachpressegespräch „Allergien & Corona-Pandemie“, 18. Januar 2023, veranstaltet von Sanofi Consumer Healthcare, Deutschland
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