Rezeptkontrolle leicht gemacht mit den „Arbeitshilfen to go“

Wie war das noch gleich bei Entlassrezepten? Wie lange ist eins gültig? Und welche Packungsgröße darf abgegeben werden, wenn der Arzt „12 Stück“ verordnet hat? Die stetig komplexer werdenden vertraglichen Regelungen erschweren es zunehmend, in der Apotheke Patienten mit Arzneimitteln zu versorgen. Es erscheint schier unmöglich, den Überblick über all die Vorgaben zu behalten. Viel Zeit geht dabei verloren, aktuelle Gesetze, Verordnungen und Verträge zu recherchieren. Die Arbeitshilfen des DeutschenApothekenPortals (DAP) können dabei unterstützen: In übersichtlichen Fließschemata wird dargestellt, wie im Apothekenalltag vorgegangen werden muss, um ein Rezept retaxsicher zu beliefern. Nun gibt es 24 ausgewählte Arbeitshilfen im praktischen Kartenformat. Damit spart man sich eine aufwendige Suche im Internet. Stattdessen reicht der Griff in die Kittel­tasche, um sich zu vergewissern: Mit dieser Sonder-PZN, dem zugehörigen Kommentar und einer Signatur wird die gesetzliche Krankenversicherung das Arzneimittel erstatten. Eine unübersichtliche Zettelwirtschaft von ausgedruckten oder aufgehängten Merkblättern wird abgelöst.

Die 24 Arbeitshilfen befassen sich mit alltagsrelevanten Problemen der Rezeptabrechnung. Zum Beispiel wird zu Entlassrezepten klargestellt, dass diese drei Werktage inklusive Ausstellungsdatum gültig sind. Der Samstag wird dabei als Werktag gezählt. Damit kann ein freitags ausgestelltes Entlassrezept bis zum folgenden Montag eingelöst werden, wie in der Arbeitshilfe beispielhaft beschrieben wird. Aus dem Fließschema zu abgabefähigen Packungsgrößen wird deutlich: Wenn der Arzt 12 Stück verschrieben hat, der kleinste definierte Normbereich aber eine N1 mit 10 Stück wären, darf auch nur maximal eine N1 mit 10 Stück abgegeben werden.

Weitere behandelte Themen sind allgemeine Hinweise zum Rahmenvertrag, Aut-idem-Regeln, Preisanker, Sonderkennzeichen und Import-Arzneimitteln. Auch besondere Rezeptarten werden einzeln betrachtet, wie BTM- und T-Rezepte, sowie die Vorschriften zu bestimmten Arzneimitteln oder Medizinprodukten auf Rezept. Außerdem gibt es praktische Arbeitshilfen und Zusammenstellungen zur Substitutionsausschlussliste, Mehrkosten, Rezept-Heilungsmöglichkeiten, Dokumentations- und Aufbewahrungs­fristen und typischen Retax-Fallen. Ergänzende Informationen können zu bestimmten Themen über QR-Codes abgerufen werden. Sehr praktisch ist dabei das Format des Buches: Mit seinen kompakten Maßen passt es in die Kitteltasche und ist schnell griffbereit. Alternativ können einzelne Karten aus dem Block herausgelöst und an den passenden Stellen in der Apotheke platziert werden.

Schade ist nur, dass die Arbeitshilfen gegebenenfalls dann nicht mehr aktuell sind, wenn sich gesetzliche oder vertragliche Regeln ändern sollten. In dem Fall findet man aber wie gewohnt auf der Webseite des DAP eine aktualisierte Version.

In der Offizin ist man ständig mit ­allerhand Problemen konfrontiert, wie Lieferengpässe zu umgehen, Rezepte vertragskonform zu beliefern oder Arzneimittelinteraktionen zu managen. Die „Arbeitshilfen to go“ können hier das Chaos der Abrechnungs­regeln im Apothekenalltag entwirren und so helfen, sich auf die wesentliche pharmazeutische Arbeit zu ­konzentrieren. |