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Was ist gut für die Haut?

Neue Studie zeigt: Formulierung wichtiger als pH-Wert

24.04.2024, 01:59 Uhr

Bildquelle: Eduard Gerlach | GEHWOL

Bildquelle: Eduard Gerlach | GEHWOL


Pflegeprodukte müssen nicht hautneutral sein, um die Haut optimal zu pflegen und den natürlichen Haut-pH zu schonen. Die Gesamtformulierung ist entscheidend, wie eine Studie zeigt. 

Der pH-Wert der Haut und die Hautbarrierefunktion sind eng miteinander verbunden. Nur mit einer intakten Hautbarriere kann ein gesunder Haut-pH-Wert im sauren Milieu aufrechterhalten werden. Hauptsächlich in der äußersten Hautschicht, dem Stratum corneum, lokalisiert, schützt die Hautbarriere den Körper vor übermäßigem Wasserverlust sowie vor dem Eindringen krankheitserregender Bakterien, Keime, potenziell schädlicher Chemikalien und Allergene.

Pflegeprodukte besitzen ebenfalls einen pH-Wert. Dieser hängt im Wesentlichen von den Inhaltsstoffen eines Produktes ab und davon, wie diese im Hinblick auf bestmögliche Wirksamkeit formuliert werden. Auch ist der spezifische pH-Wert wichtig für die galenische Stabilität einer Formulierung. Da folglich der Produkt-pH-Wert vom pH-Wert der Haut leicht abweichen kann, hat nun eine Studie1 erstmals für die Fußpflege untersucht, ob abweichende pH- Werte bei einem Pflegeprodukt den natürlichen pH-Wert der Haut (pH 4-6) verändern und die Haut möglicherweise weniger gut pflegen als sogenannte pH-hautneutrale Produkte.

Verglichen wurden drei Präparate mit unterschiedlichen pH-Werten: ein Produkt mit saurem (pH 4,5), eines mit neutralem (pH 6,9) sowie eine Formulierung mit alkalischem pH-Wert (pH 8,5). Jedes Produkt wurde 29 Tage lang zweimal täglich auf unterschiedliche Fußregionen aufgetragen. Eine vierte Gruppe verwendete als Kontrollgruppe kein Pflegeprodukt. Während und nach der Testphase wurde in den Produktgruppen überprüft, ob sich der pH-Wert der Haut gegenüber dem jeweiligen Ausgangswert, aber auch im Vergleich zur Kontrollgruppe verändert hat. Darüber hinaus wurde der Einfluss der Produkte auf Hautfeuchtigkeit und Status (Trockenheit, Rissigkeit, Irritationen, etc.) als Indikatoren für die Barrierestabilität der Haut überprüft.

Die Ergebnisse sind beeindruckend und bestätigen die Hypothese: Die Haut ist dank ihrer Pufferkapazität imstande, leichte pH-Schwankungen kurzfristig auszugleichen. Denn in der Studie konnte für keines der Testprodukte (sauer, neutral, alkalisch) festgestellt werden, dass diese einen physiologisch relevanten Einfluss auf den pH-Wert der Haut haben. Veränderungen waren - wenn überhaupt und abhängig vom Testareal - nur sehr geringfügig, bei allen Produkten und sogar mit der Kontrollgruppe ohne Pflege vergleichbar sowie zu jedem Zeitpunkt noch deutlich im natürlichen pH- Bereich der Haut. Auch verbesserten alle Produkte ohne Unterschied die Hautfeuchtigkeit und den Hautstatus, sodass unterschiedliche pH-Werte auch ihre Pflegeleistung nicht beeinträchtigen. Somit konnte gezeigt werden, dass nicht der pH-Wert entscheidend ist für den Pflegeerfolg und ein stabiles Hautmilieu, sondern die Gesamtformulierung eines Pflegeproduktes.

 

Quelle:
1. Fitzner A, Knuhr K, Brandt M, Bielfeldt S. Investigating the effect of the pH of foot care product formulations on pedal skin in diabetic and non-diabetic subjects. International Journal of Cosmetic Science. First published: 04 April 2023 (doi:10.1111/ics.12861)

Die Studie auf Deutsch auch unter: www.gehwol.de

 

 

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