Basisbegriffe der Qualitätsprüfung von Cannabisblüten
Kompakte Buds, wenige Sugar Leaves, keine Foxtails – ein Auszug aus der Qualitätsbeschreibung der medizinischen Cannabisblüten von Canopy Medical. Doch wofür steht das genau? Ein Überblick über diejenigen Basisbegriffe, die beim Verständnis der Blütenqualität von z. B. Canopy Tiger Cake, Canopy Kush Mints und Canopy OG Deluxe helfen
Strain
Bezeichnet die Sorte bzw. Genetik des Medizinalcannabis. Jeder Strain hat einzigartige Merkmale wie Cannabinoidgehalt, Aromen, Terpenprofil und Wirkeigenschaften. Beispiele sind Canopy Kush Mints, Canopy Tiger Cake oder Canopy OG Deluxe.
Bud
Die je nach Strain unterschiedlich aufgebaute, blütenreiche Struktur der weiblichen Cannabis-Pflanze, die geerntet und medizinisch genutzt wird. Kompaktere Buds sind insgesamt beliebter und sprechen häufig für ein hochwertigeren Ernte- und Post-Harvesting-Prozess.
Microseeds
Sehr kleine, im Bud enthaltene samenähnliche Strukturen – sogenannte Minisamen. Sie sind häufig ein Anzeichen für ein stressreiches Pflanzenwachstum oder eine unreife Ernte. Zusätzlich steckt häufig eine fehlende Stabilisierung der Genetik dahinter. Je weniger Microseeds, desto höher die Qualität: Sie sorgen für eine „kratzige“ Inhalation.
Foxtails
Unregelmäßig geformte, spitze Blütenstrukturen. Je nach Strain bilden sie sich aufgrund von Stress während des Wachstums oder genetischen Faktoren. So gibt es „gutes“ und „schlechtes“ Foxtailing: Gute Foxtails (Genetik) sind nur ein optischer und haptischer Mangel. Schlechte Foxtails (Stress), auch Hitze-Foxtails, treten vor allem bei Kultivierungsfehlern auf und führen durch die Veränderung der Cannabinoid- und Terpenkonzentrationen zu Qualitätsmängeln im Endprodukt.
Trichome
Die harzigen Drüsen auf der Oberfläche der Cannabisblüten und -blätter, die die Cannabinoide, Terpene, volatile Schwefelverbindungen (VSC) und andere chemische Verbindungen enthalten. Sie haben eine kristalline Struktur und sind häufig mit dem bloßen Auge sichtbar. Die Zusammensetzung der Trichome bestimmt Wirkeigenschaften, Aroma sowie Duft der Blüte und erlaubt Rückschlüsse auf die Anbauqualität und den Erntezeitpunkt.
Terpene
Sekundäre Pflanzenstoffe in Form ätherischer Öle, die den Cannabisblüten generell ihren Duft und ihr Aroma verleihen. Das Terpenprofil beschreibt die charakteristischen Aroma- und Duftnoten eines Strains wie Zitrus, Beere, Minze und Kiefer. Diese Profile könnten die subjektive Therapieerfahrung und so die Patientencompliance beeinflussen, sowie auch therapeutische Eigenschaften haben, indem sie die Wirkung der Cannabinoide beeinflussen
Anthocyane
Natürliche, wasserlösliche Pflanzenpigmente, die für die violette, blaue oder rote Färbung in den Blüten und Blättern des Cannabis sorgen. Sie sind Antioxydanzien und kommen je nach Strain und Anbaubedingungen in unterschiedlichen Mengen vor. Deutliche violette, blaue oder rote Färbungen können somit Indikator für eine höhere Blütenqualität sein
Sugar Leaves
Kleine Blätter, die mit Trichomen bedeckt sind (Zucker-bedecktes Aussehen) und in der Nähe der Blüten aus der Cannabispflanze herausragen. Sie enthalten geringe Mengen von Cannabinoiden und Terpenen und können ebenfalls vaporisiert werden. Sugar Leaves geben der Cannabisblüte eine gewisse Struktur, sollten aufgrund der höheren Schimmelanfälligkeit jedoch im Handtrimming gezielt entfernt werden.
Krähenfüße
Einrollende, krähenkrallen-ähnliche Blätter am unteren Teil der Blüte (Blütenkelch). Sie sind ein Anzeichen für eine schlechte Anbauqualität (z. B. falsche Temperaturen, Bewässerung, Düngung).
Tragblätter und Stängelanteil
„Tragblätter“ sind die großen, zentralen Blätter, die die Cannabisblüten umgeben. Der „Stängelanteil“ ist die Menge des am Bud verbleibenden Stängels. Dieser muss zu gewissem Teil zum Tragen der Blüte vorhanden bleiben, dennoch gilt es übermäßige Stängelanteile unterhalb des Kelches zu entfernen. Beide sind unerwünschte Pflanzenteile, die wenig bis keine Cannabinoide enthalten und die Inhalation beeinträchtigen können.
Trimming
Das Entfernen von überschüssigem Blattmaterial der Cannabisblüten, was das Aussehen und die Rauchqualität verbessert. Die Trimming-Methode (z. B. maschinell vs. handverlesen) ist an der Bud-Qualität ablesbar: Maschinell getrimmte Blüten haben meist größere Rückstände an Blättern und Stängeln sowie geschädigte Trichomstrukturen.
Trocknung
Der Prozess des Trocknens der geernteten Cannabisblüten, um überschüssige Feuchtigkeit zu entfernen und die Reifung zu beginnen. Die entscheidenden Prozessparameter sind hauptsächlich Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Dauer und Lichteinwirkung. Die sachgemäße Trocknung ist wichtig, um Schimmelbildung vorzubeugen und die Qualität der Blüten zu erhalten (Degradierung der Trichome von nur 1-2 %).
Curing
Ein langsamer Reifeprozess nach der Trocknung von Cannabisblüten, der dazu beiträgt, Aroma, Geschmack und Potenz zu verbessern. Dabei wird die Feuchtigkeit weiter reduziert und Enzyme aktiviert. Unerwünschte Stoffe wie Chlorophyll sollen abgebaut und erwünschte Stoffe wie THC und CBD konserviert werden. Das ermöglicht eine ausgeglichenere, angenehmere Inhalation.
Bestrahlung
Je nach Entscheidung der Hersteller werden Cannabisblüten vor dem Verpacken einer Gamma-Bestrahlung ausgesetzt, um potenziell schädliche Keime wie Bakterien, Schimmel oder Hefen abzutöten. Das erhöht die mikrobiologische Qualität und ist gerade für die Anwendung bei z. B. immunsupprimierten Patienten bedeutend.
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