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Alkoholprävention
Dyckmans fordert Ausweiskontrolle für unter 25-Jährige
2008 wurden 25.700 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 20 Jahren wegen einer Alkoholvergiftung stationär behandelt. Das entspricht einer Steigerung um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Drogenbeauftragte ist alarmiert.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Mechthild Dyckmans bekräftigte, dass gegen das hemmungslose Rauschtrinken mehr getan werden müsse. „Besondere Sorgen bereiten mir die 4.500 Kinder im Alter von zehn bis 15 Jahren, welche aufgrund einer Alkoholvergiftung stationär behandelt werden mussten“, so die FDP-Politikerin. In dieser sehr jungen Gruppe ist die Zahl der Alkoholvergiftungen um 19 Prozent angestiegen (von 3.800 auf 4.500). Bei den Mädchen in dieser Altersgruppe lag der Anstieg gar bei 22 Prozent (von 1.900 auf 2.400) – damit übertraf die Zahl der 10- bis 15-Jährigen volltrunkenen Mädchen jene der Jungen bereits zum zweiten Mal.
„Diese Kinder und Jugendlichen stellen zwar eine ständig wachsende, aber dennoch nur eine Minderheit unter den Kindern und Jugendlichen dar“, betonte Dyckmans. Insgesamt ging der regelmäßige Alkoholkonsum unter Jugendlichen in den vergangenen Jahren zurück. Doch bei den ganz Jungen kommen die bisherigen Präventionsmaßnahmen offenbar nur begrenzt oder gar nicht an.
Um der Entwicklung entgegenzutreten, forderte die Drogenbeauftragte den Handel auf, die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes konsequent zu kontrollieren. „Das kann nur dann gelingen, wenn für den Alkoholkauf in allen Verkaufsstellen eine Ausweiskontrolle bis zu einem geschätzten Alter von 25 Jahren selbstverständlich wird“. Dyckmans kündigte an, diesen Vorschlag in Kürze mit dem Hauptverband des deutschen Einzelhandels zu diskutieren.
Darüber will die FDP-Politikerin die Alkoholprävention in den Schulen weiter fördern sowie das familiäre Umfeld verstärkt in diese Prävention einbeziehen. Nötig seien besondere Angebote für Eltern, die sie dabei unterstützen, ihre Kinder stark zu machen. Die Präventionskampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung solle daher um entsprechende Hilfen erweitert werden, so Dyckmans.
Berlin - 15.12.2009, 09:01 Uhr