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Endokrinologie
Stillen schützt vor Diabetes
Dass Muttermilch die beste Nahrung für ein Baby ist, weiß mittlerweile jedes Kind. Doch nicht nur das Baby, auch die Mutter selbst profitiert vom Stillen. Aktuell konnte z. B. für Frauen mit Gestationsdiabetes nachgewiesen werden, dass Stillen sie vor einem späteren Typ-2-Diabetes schützt.
Ein Schwangerschaftsdiabetes ist eigentlich eine auf die Dauer der Schwangerschaft begrenzte Stoffwechselentgleisung. Nach der Entbindung normalisiert sich der Blutzuckerspiegel in der Regel wieder. Allerdings meist nicht dauerhaft: Schätzungsweise jede zweite Gestationsdiabetikerin entwickelt innerhalb von zehn Jahren nach der Schwangerschaft einen Typ-2-Diabetes. Bei Frauen, deren Gestationsdiabetes insulinpflichtig wird, liegt das Risiko für einen späteren Typ-2-Diabetes sogar bei 90 Prozent.
Dieses Risiko zu vermindern, ist eine Aufgabe, der sich Endokrinologen stellen müssen. Aktuell untersuchten Münchner Wissenschaftler in den Daten der Deutschen prospektiven Gestationsdiabetes-Studie nach risikomindernden Faktoren – und wurden beim Stillen fündig. Im Rahmen der Studie wird die Entwicklung von Typ-2-Diabetes bei rund 300 Gestationsdiabetikerinnen seit 19 Jahren analysiert. Die aktuelle Auswertung zeigt: Frauen mit Gestationsdiabetes, die stillen, haben ein um 40 Prozent verringertes Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Entscheidend dabei ist die Länge des Stillens: Nur Frauen, die mehr als drei Monate stillten, kamen auf die beschriebene Risikoreduktion. Den größten präventiven Effekt erzielten Frauen, deren Gestationsdiabetes alleine durch diätetische Maßnahmen behandelt werden konnte.
Quelle: Ziegler, A.-G. et al.: Diabetes, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.2337/db12-0393
30.10.2012, 11:21 Uhr