AOK-Rabattverträge gehen in die zwölfte Runde

AOK schreibt 116 Wirkstoffe aus

Berlin - 21.08.2013, 12:26 Uhr


Die AOK schreibt ihre bislang umfangreichste Rabattvertragstranche erneut aus. Die nunmehr zwölfte Ausschreibung umfasst 93 generische Wirkstoffe der Ende März 2014 auslaufenden siebten Tranche. Hinzu kommen 23 weitere Substanzen. Die AOK beziffert ihr jährliches Umsatzvolumen mit diesen Arzneimitteln auf rund 2,1 Milliarden Euro. In der Ausschreibung findet sich unter anderem Pantoprazol.

Die neuen Verträge sollen am 1. April 2014 starten und zwei Jahre laufen. Ausgeschrieben wird in acht Gebietslosen. Für 25 der 116 Wirkstoffe setzt die AOK auf das Mehrpartnermodell: Bis zu drei pharmazeutische Unternehmen bzw. Bietergemeinschaften pro Gebietslos können hier einen Vertrag bekommen. Beispielsweise für Amoxicillin, Doxycyclin, Fentanyl-Pflaster, Montelukast und Morphin. Bei allen übrigen Fachlosen setzt die AOK auf Exklusivverträge – sie gehen an nur einen Bieter pro Region. Angebote können nun bis zum 10. Oktober abgegeben werden.

Für die siebte Tranche, die zum 1. April 2012 gestartet ist, hatte die AOK seinerzeit ihre Verträge erstmals über acht Gebietslose ausgeschrieben. „Um vor allem den Interessen mittelständischer Hersteller entgegen zu kommen“, so Dr. Christopher Hermann, Verhandlungsführer der AOK-Gemeinschaft und Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg. Und dieses Ziel hält er für erreicht: Mit 34 Vertragspartnern sei die Versorgungsbasis dieser Tranche besonders breit. „Deshalb erwarten wir auch bei der erneuten Ausschreibung eine rege Beteiligung aller relevanten Generikaanbieter“, so Hermann.

Aktuell laufen AOK-Rabattverträge für insgesamt 230 generische Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen. Sie decken nach Angaben der Kasse einen Marktbereich mit einem jährlichen AOK-Umsatzvolumen von zuletzt rund 3,8 Milliarden Euro ab. Im laufenden Jahr rechnen die Ortskrankenkassen erstmals mit Einsparungen von mehr als einer Milliarde Euro durch die Rabattverträge. 2012 waren es fast 950 Millionen Euro. „Die maßgeblich von der AOK durchgesetzten Generikarabattverträge tragen erheblich zur insgesamt guten Finanzlage der gesetzlichen Krankenversicherung bei“, betonte Hermann.


Kirsten Sucker-Sket