Zahlungsverkehr

Längere Sepa-Übergangsfrist

Berlin - 10.01.2014, 15:58 Uhr


Wegen der schleppenden Umstellung auf das neue europäische Zahlungssystem SEPA ist die EU-Kommission nun aktiv geworden. Wie die Kommission am Donnerstag mitteilte, hat sie einen Vorschlag angenommen, die Übergangsfrist, nach der Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen nur noch nach den neuen, europaweit einheitlichen Regeln abgewickelt werden dürfen, um sechs Monate zu verlängern.

Dadurch sollen etwaige Risiken von Zahlungsunterbrechungen für Verbraucher und Unternehmen auf ein Mindestmaß begrenzt werden, so die Erklärung der Kommission. Binnenmarkt- und Dienstleistungskommissar Michel Barnier betonte die Bedeutung des SEPA-Verfahrens für Europa: Die gesamte Zahlungskette – Verbraucher, Banken und Unternehmen – werde von SEPA und den billigeren und schnelleren Zahlungen profitieren. Er räumt aber auch ein: „Trotz der großen Anstrengungen aller Beteiligten ist die Migration bei Überweisungen und Lastschriften aktuell noch nicht weit genug fortgeschritten, um einen reibungslosen Übergang zu SEPA zu gewährleisten“.

Daher schlägt Barnier den zusätzlichen Übergangszeitraum von sechs Monaten für Zahlungsdienstnutzer vor, die noch nicht umgestellt haben. In der Praxis bedeutet dies, dass die Frist für die Umstellung der 1. Februar 2014 bleibt, Zahlungen aber noch bis zum 1. August 2014 in einem anderen als dem SEPA-Format akzeptiert werden können.

Barnier bedauert die Verzögerung – aber es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme, um einer möglichen Gefahr von Zahlungsunterbrechungen und eventuellen Folgen für einzelne Verbraucher und insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen vorzubeugen.

Die Finanzminister und das Europaparlament müssen dem Vorschlag allerdings noch zustimmen, ein Termin dafür steht noch nicht fest. Angesichts der Dringlichkeit der Lage forderte die Kommission Rat und Parlament auf, diesen Vorschlag schnell zu behandeln und zu verabschieden.


Kirsten Sucker-Sket