WHO-Bericht

Weniger Todesfälle dank Masern-Impfung

Berlin - 10.02.2014, 16:12 Uhr


Die Todesfälle durch Masern gingen nach einer aktuellen Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einem Zeitraum von zwölf Jahren weltweit um 78 Prozent zurück. Auch die Zahl der weltweit registrierten Masernausbrüche verringerte sich danach um 77 Prozent. Bis 2020 soll das Virus ausgerottet werden.

Wer gegen Masern geimpft ist, kann die Krankheit nicht mehr verbreiten. Laut Mitteilung der WHO sind 84 Prozent der Weltbevölkerung gegen Masern geimpft. In 145 Ländern wird zur Sicherstellung der Immunität eine zweite Impfdosis ausgegeben. Seit dem Jahr 2000 wurden weltweit eine Milliarde Kinder geimpft. Zudem wurden 2012 mithilfe von Impfkampagnen zusätzlich 145 Millionen Kinder mit Impfstoff versorgt.

Die Rate der registrierten Erkrankungen konnte laut WHO dank Impfung von 853.480 Fällen im Jahr 2000 auf 226.722 Fälle im Jahr 2012 gesenkt werden. Auch die Zahl der Maserntoten sank von 562.000 im Jahr 2000 auf 122.000 in 2012. Weltweit konnten in diesem Zeitraum etwa 13,8 Millionen Todesfälle durch Impfungen verhindert werden.

Obwohl die Zahl der gemeldeten Erkrankungen zurückgeht, gibt es noch immer Länder, in denen hiervon wenig zu spüren ist: So meldete 2012 etwa die Demokratische Republik Kongo 72.029 Fälle, Indien 18.668 Fälle, Indonesien 15.489 und die Ukraine 12.746 Fälle. Insgesamt brachen in fünf der sechs WHO-Regionen (Afrika, Südost-Asien, Europa, Amerika, Ost-Mediterran und West-Pazifik) die Masern in größerem Umfang aus. Neben teils hohen Erkrankungsraten erreichten viele Länder – darunter auch Deutschland – zudem ihre Impfziele nicht zum ursprünglich vereinbarten Zeitpunkt.

Um die Masern weltweit einzudämmen, haben 194 Länder im Jahr 2012 dem Global Vaccine Action Plan zugestimmt. Dieser sieht unter anderem vor, dass die Zahl der Maserntoten bis Ende 2015 um mindestens 95 Prozent zurückgehen soll. Grundlage hierfür sind die Daten aus dem Jahr 2000. Außerdem sollen die Masern in mindestens fünf der sechs WHO-Regionen bis Ende 2020 ausgerottet werden.


Annette Lüdecke