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Berlin – Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 erzielte der bayerische Phytohesteller Bionorica einen vorläufigen Netto-Umsatz von 232,4 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr ist dies eine leichte Abschwächung um -0.7 Prozent. Grund hierfür ist vor allem der Kursverfall des russischen Rubels – denn Bionorica setzt nicht zuletzt auf Russland als Absatzmarkt. Dort sind die Absatzzahlen zwar auch im vergangenen Jahr gestiegen (+11,2 %). Weil das Unternehmen aber auf ausgleichende Preiserhöhungen verzichtete, musste es deutlich spüren, dass der Rubel 2014 in der Spitze bis zu 60 Prozent gegenüber dem Euro verlor.
Da sich russische Patienten extrem ansteigende Preise nicht hätten leisten können, habe Bionorica die Preise nicht in dem Maße erhöht, wie der Rubel an Wert einbüßte, teilte das Unternehmen letzte Woche mit. Währungsbereinigt wäre der Umsatz des Unternehmens 2014 um über 11,7 Prozent gewachsen. Doch Firmenchef Prof. Dr. Michael Popp glaubt an die Nachhaltigkeit seiner Strategie: „Wir haben im Sinne der Patienten im letzten Geschäftsjahr auf Umsatz verzichtet. Das wird zu einem Vertrauensgewinn bei unseren Partnern führen, und dazu, dass wir nach Beendigung der Krise gestärkt aus ihr hervorgehen.“ Bionorica habe schon einige Herausforderungen in Russland erlebt. Und der weitere Absatzerfolg zeige, dass man hier mit Kooperationsgeist richtig liege.
Und langer Atem ist gefragt: Schließlich erwirtschaftete die Bionorica-Gruppe mit ihren zwölf pflanzlichen Arzneimitteln im letzten Jahr 61 Prozent ihres Netto-Umsatzes im internationalen Markt. 39 Prozent wurden im deutschen Markt erzielt. Dabei steigerte das Unternehmen auch hierzulande bei fast allein seiner Präparate die Marktanteile. Das gilt vor allem für Sinupret®, Bronchipret® und Imupret® N. Größter Gewinner war das bei leichten Harnwegsbeschwerden angewandte Canephron® N, das um 51 Prozent zulegte.
Phytoneering, Phytothek und Phyto-PTA
Dass es für Bionorica bislang immer aufwärts ging, führt der Phytospezialist auf seine besondere Forschungs- und Herstellungsphilosophie und die daraus resultierende Qualität der Präparate zurück. Das Programm mit dem Namen „Phytoneering“ basiere auf weltweiter wissenschaftlicher Forschung, der Entwicklung eigener Heilpflanzen-Sorten, patentierten Herstellungsmethoden und anerkannten klinischen Studien über die Wirkung und Sicherheit der Präparate.
Hinzu kommen flankierende Konzepte, beispielsweise IHK-zertifizierte Weiterbildungen zur „Phyto-PTA“. Das Programm werde stetig erweitert, so das Unternehmen, und beziehe nun auch erstmalig Apotheker ein. Die Bayerische Landesapothekerkammer vergibt hierfür bereits Fortbildungspunkte. Zudem baut Bionorica seine „Phytotheken“ aus. Bis Ende 2014 positionierten sich bereits 753 deutsche Apotheken mit diesem Konzept als „Kompetenzapotheke für pflanzliche Therapie“. 2015 will Bionorica 200 weitere Phytotheken in Deutschland installieren. Auch in Russland, der Ukraine und anderen Ländern wurden bereits die ersten eröffnet.
Künftig will Bionorica überdies noch stärker auf Cannabis-Arznei setzen. Schon jetzt bietet das Unternehmen mit Dronabinol ein Rezepturarzneimittel. Mittlerweile hat Bionorica beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte eine Zulassung für ein Fertigarzneimittel auf Basis von Dronabinol eingereicht.
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