Zeitungsbericht

Gröhe legt Plan gegen multiresistente Keime vor

23.03.2015, 12:15 Uhr

Minister Gröhe will gegen Klinikkeime aktiv werden (Foto: Bundesregierung/Steffen Kugler)

Minister Gröhe will gegen Klinikkeime aktiv werden (Foto: Bundesregierung/Steffen Kugler)


Berlin - Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) mit einem Zehn-Punkte-Plan gegen die wachsende Gefährdung von Patienten durch multiresistente Krankenhaus-Keime vorgehen. Denn: Nach Einschätzung seines Ministeriums sterben hierzulande jährlich zwischen 12.000 und 15.000 Menschen in Kliniken, weil sie sich mit einem solchen Keim infizieren. Und Experten gehen davon aus, dass sich das Problem noch verschärfen wird – die Zeit drängt daher.

Die Themen Hygiene, Qualitätssicherung und Transparenz würden noch immer nicht mit der nötigen Priorität angegangen, wenn es um Infektionen gehe, die durch eine Behandlung in den Kliniken ausgelöst werden, heißt es in dem Papier, aus dem die SZ zitiert. Künftig, so plant das Bundesgesundheitsministerium, soll das Robert-Koch-Institut (RKI) stärker in die Kontrolle der Kliniken einbezogen werden. Zudem soll weiter untersucht und geprüft werden, ob die Patienten vor planbaren Krankenhausaufenthalten nicht einem verpflichtenden Test auf multiresistente Keime unterzogen werden müssten. Auch die Meldepflichten beim Auftreten von besonders gefährlichen Keimen sollen verschärft werden. So gewönnen die Gesundheitsämter und das RKI wertvolle Zeit zum Handeln.

Darüber hinaus will Gröhe dafür sorgen, dass die Patienten sich einfacher und schneller über die Keim-Lage am Krankenhaus ihrer Wahl erkundigen können. Deshalb sollen die Kliniken verpflichtet werden, regelmäßig Informationen über die Hygienestandards im Haus zu veröffentlichen. Und das in einer Sprache, die von den Patienten auch verstanden wird. Da sich die resistenten Erreger weltweit verbreiteten, müssten sie auch weltweit bekämpft werden, heißt es weiter. Deutschland werde sich des Themas im Rahmen seiner Präsidentschaft im Klub der sieben wichtigsten Industrienationen (G7) annehmen. Dabei gehe es auch darum, Instrumente zur Entwicklung neuer Antibiotika, diagnostische Tests und alternative Behandlungen international voranzubringen.


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