Dopingbekämpfung

Kabinett stimmt für Anti-Doping-Gesetz

25.03.2015, 12:45 Uhr

Das Bundeskabinett hat für ein neues Anti-Doping-Gesetz gestimmt. (Foto: fotohansel/Fotolia)

Das Bundeskabinett hat für ein neues Anti-Doping-Gesetz gestimmt. (Foto: fotohansel/Fotolia)


Berlin – Das Bundeskabinett hat heute den Entwurf für ein neues Anti-Doping-Gesetz, das Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) im letzten November vorlegte, beschlossen. In den kommenden Monaten wird es im Bundestag beraten. Eine Verabschiedung durch das Parlament ist noch für dieses Jahr vorgesehen. Ziel des Gesetzes ist, Doping im Sport effektiver zu bekämpfen.

Die Bundesregierung will mit dem neuen Gesetz die Dopingbekämpfung neu regeln, indem sie die bisherigen Rechtsvorschriften zur Dopingbekämpfung bündelt und erweitert. Zu den wesentlichen Neuerungen zählt unter anderem das Verbot des Selbstdopings und die Einführung der Strafbarkeit von Erwerb und Besitz leistungssteigernder Mittel auch in geringen Mengen. Der Entwurf enthält zudem Regelungen, um die sportinterne Dopingbekämpfung zu unterstützen. So soll vorgeschrieben werden, dass Gerichte und Staatsanwaltschaften unter bestimmten Voraussetzungen Daten aus Strafverfahren von Amts wegen an die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) übermitteln können.

Für Maas ist dieser Schritt eine längst überfällige Kampfansage an Doping im Spitzensport. „In Deutschland wurde seit Jahrzehnten über ein Anti-Doping-Gesetz gestritten. Ich bin froh, dass uns jetzt der Durchbruch gelungen ist“, erklärt er nach dem Kabinettsbeschluss. „Doping ist keine Bagatelle und hat im Sport nichts zu suchen. Er lebt vom fairen Wettkampf.“ Damit unterstütze die Bundesregierung auch die Olympiabewerbung Hamburgs, erklärte der Minister weiter. „Athleten, Zuschauer, Sponsoren und Verbände: Alle wollen saubere Spiele. Es darf keine Siege und Medaillen mehr um jeden Preis geben.“

Die Opposition hält den Entwurf hingegen nicht für ausreichend: „Mit dem Anti-Doping-Gesetz doktert die Koalition nur oberflächlich an dem Problem eines unsauberen Sports herum“, kritisierten Renate Künast, Vorsitzende des Ausschusses für Recht und Verbraucherschutz, und Özcan Mutlu, Sprecher für Sportpolitik bei der Grünen-Fraktion kurz nach Bekanntwerden des Beschlusses. Die Koalition bekämpfe damit nur die Symptome, aber setze sich nicht mit den Ursachen für Doping im Sport auseinander. „Damit ist der Entwurf sowohl aus sport- als auch aus rechtspolitischer Perspektive eine Enttäuschung.“


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