PTA-Ausbildung

Minimal-Konsens zwischen Overwiening und Michels

Münster - 17.06.2015, 18:15 Uhr

Kammerpräsidentin Overwiening: Apotheken sind ein Jobmotor und brauchen Personal. (Foto: AKWL)

Kammerpräsidentin Overwiening: Apotheken sind ein Jobmotor und brauchen Personal. (Foto: AKWL)


Nach vierstündiger sachlicher, aber mit Leidenschaft und ohne Konfliktscheu geführter Diskussion hat die Delegiertenversammlung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe heute mit großer Mehrheit einem Minimalkonsens zur Rettung der PTA-Ausbildung zugestimmt. Damit ist die Finanzierung des nächsten Ausbildungsjahrgangs 2016/18 zwar gesichert, aber der Grundkonflikt zwischen Apothekerkammer und Apothekerverband keineswegs beigelegt.

Wie in der leicht veränderten Beschlussvorlage des Vorstandes vorgesehen, wird die Kammer ihren Finanzierungbeitrag von rund 10 Euro pro PTA-Schülerin auf bis zu 70 Euro erhöhen. Dies soll ab dem im August startenden Jahrgang gelten, sofern die Schulträger nachweisen, dass die von ihnen ausgebildeten Schülerinnen tatsächlich als PTA in der öffentlichen Apotheke in Westfalen-Lippe tätig werden. Damit stellt die Kammer pro Jahr maximal 350.000 Euro bereit. Der Apothekerverband wird seinerseits ab dem Jahrgang 2016/18 weiterhin 113.000 Euro besteuern. Das von der Kammer favorisierte Darlehnensmodell lehnt Verbandschef Klaus Michels nach wie vor ab. Mit den jetzt bereitstehenden gut 450.000 Euro pro Jahr ist die Finanzierung der PTA-Schulen in Trägerschaft des Vereins weitgehend gesichert. Daher stimmten auch die in der Versammlung stimmberechtigten Mitglieder des Apothekerverbandes letztlich dem Kompromiss zu.

Mit Bezug auf die vorausgegangenen öffentlichen Auseinandersetzungen hatte Overwiening in Richtung Verband appelliert, die 2011 begonnene Zusammenarbeit in Fragen der PTA-Ausbildung fortzusetzen: „Wir arbeiten mit offenem Visier, wir streiten in der Sache, aber wir reichen dann immer die Hände rüber.“

Die in der Sache unerbittlich geführte Diskussion veranlasste Apotheker Gunnar Müller zwischenzeitlich zur Bemerkung „Overwiening und Michels gehören zur Mediation.“ Er selbst habe den Überblick verloren und fühle sich mit der Abstimmung überfordert. Die fünf Mitglieder der Liste der Basisapotheker enthielten sich der Stimme.

 


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