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Zur Zulassung empfohlen
Guanfacin (Intuniv) soll auch in Europa ADHS-Patienten helfen
Wer unter ADHS leidet, wird in der Regel mit Stimulanzien wie Methylphenidat (Ritalin® und Generika) behandelt. Jetzt hat der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) mit Guanfacin (Intuniv®) erstmals einen Wirkstoff zur Zulassung empfohlen, der über Bindung von Alpha-2-Rezeptoren Verhaltensauffälligkeiten und Aufmerksamkeitsdefizite beheben soll.
Guanfacin ist ein selektiver, zentral wirksamer adrenerger Alpha-2-Agonist, der zwischenzeitlich als Antihypertensivum eingesetzt worden ist. Anders als die Wirkstoffe aus der Gruppe der Stimulanzien soll er kein Missbrauchpotenzial haben. Der CHMP empfiehlt die Guanfacin-Zulassung bei ADHS für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und siebzehn Jahren im Rahmen eines umfassenden Behandlungsprogramms. Guanfacin soll eingesetzt werden, wenn Stimulanzien nicht geeignet sind, nicht vertragen werden oder nicht wirken. Die Zulassungsempfehlung basiert auf 13 Studien. Zu den am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen zählen Blutdruckabfall, Bradykardie, Synkopen, Schläfrigkeit, Sedierung und damit verbunden ein erhöhtes Unfall- und Sturzrisiko. Zudem ist mit einer Gewichtszunahme zu rechnen.
Guanfacin ist in den USA schon seit 2011 zur ADHS-Behandlung zugelassen. Die CHMP-Empfehlung wird jetzt der Europäischen Kommission übermittelt, die über die von der Firma Shire Pharmaceuticals, Irland, beantragte EU-weite Zulassung entscheiden wird.
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