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Ein neuer Cochrane Review untersucht erstmals die Datenlage hinsichtlich der Wirksamkeit von nicht-steroidalen entzündungshemmenden Medikamenten (NSAIDs) gegen Menstruationsschmerzen. Sie wirken gut, so das Fazit, aber weder im Vergleich untereinander noch zu Paracetamol gibt es nach den vorhandenen Studien große Unterschiede. Außerdem ist die Datenlage qualitativ insgesamt nicht besonders hochwertig.
Die Cochrane-Autoren fanden bis Januar 2015 insgesamt 80 randomisierte kontrollierte klinische Studien unter Einschluss von 5820 Frauen, in denen zwanzig verschiedene Arten von NSAID (18 nichtselektive und zwei COX-2-spezifische) zur Behandlung der primären Dysmenorrhoe mit Placebo, Paracetamol oder untereinander verglichen wurden.
Nach der Analyse der Reviewer sind die Mittel bei der Linderung von Menstruationsschmerzen sehr wirksam. Die Daten zeigen, dass die Rate der Frauen, die mit NSAID eine moderate oder ausgezeichnete Schmerzlinderung erzielen (zwischen 45 und 53%), zweieinhalb bis drei Mal so hoch ist wie mit Placebo (18%). Sie scheinen auch besser zu wirken als Paracetamol, aber im Vergleich untereinander ist offenbar kein Wirkstoff sicherer und effektiver als die anderen. Die vorliegenden Daten besitzen nach Meinung der Autoren diesbezüglich jedoch wenig Aussagekraft, da die meisten individuellen Vergleiche sich auf sehr wenige kleine Studien stützen. Nur zwei Untersuchungen verwendeten COX-2-spezifische Inhibitoren (Etoricoxib und Celecoxib). Auch sie liefern nach dem Review keine Beweise dafür, dass COX-2-spezifische Inhibitoren für die Behandlung der Dysmenorrhoe wirksamer oder besser verträglich sind als traditionelle NSAID.
Die Autoren geben zu bedenken, dass die Schmerzmittel häufig Nebenwirkungen verursachen einschließlich Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen und Schläfrigkeit, auch wenn die Rate kaum höher als unter Placebo (11 bis 14% vs. 10%). Die Qualität der Beweise wird für die meisten Vergleiche insgesamt als niedrig eingestuft, hauptsächlich wegen der schlechten Berichterstattung über die Methodik der Studien.
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