FIP-Kongress-Splitter

Weiterbildung auch international hoch aufgehängt

Remagen - 05.10.2015, 09:00 Uhr

Weiterbildung steht bei Apothekern hoch im Kurs. (Foto: contrastwerkstatt/ Fotolia)

Weiterbildung steht bei Apothekern hoch im Kurs. (Foto: contrastwerkstatt/ Fotolia)


Ein aktueller Bericht gibt erstmals einen Überblick über das Ausmaß der erweiterten und spezialisierten Rollen, die Apotheker in zahlreichen Ländern derzeit bereits einnehmen. „Überall auf der Welt nehmen Apotheker immer stärker diversifizierte Aufgaben wahr“, erläutert Co-Autorin Kirstie Galbraith von der Monash-Universität in London. „Dabei gibt es in der Praxis unterschiedliche Wege, solche neuen Aufgabenfelder über die ursprünglich im Rahmen der Erst-Registrierung genehmigten hinaus anzuerkennen.“

Der Bericht, der letzte Woche beim Kongress des Weltapothekerverbandes FIP in Düsseldorf vorgestellt wurde, liefert Informationen aus 48 Ländern und Gebieten. Er enhält Fallstudien, anhand derer Trends in der jeweiligen politischen Entwicklung aufgezeigt werden. In fast 60 Prozent der einbezogenen Länder gibt es bereits Rahmenvorschriften für die Weiterbildung und Spezialisierung oder sie sind in der Entwicklung. Mehr als 40 Prozent verfügen über formale Namenszusätze, mit denen sich Apotheker mit einer fortgeschrittenen oder spezialisierten Zusatzausbildung ausweisen können. Eine andere wichtige Erkenntnis: Es werden zunehmend weitere Qualifikationen gefordert, um spezielle pharmazeutische Dienstleistungen anbieten und ausführen zu können. Als Beispiel wird die Schweiz angeführt, wo für Apotheker, die eine Offizin-Apotheke oder eine Krankenhaus-Apotheke leiten wollen, demnächst ein entsprechender Weiterbildungstitel gefordert werden soll.

„Die Qualitätssicherung einer derartigen Kompetenz ist eine klare Botschaft an die Zivilgesellschaft, dass Apotheker dieses Know-how auch tatsächlich besitzen,“ bekräftigt Galbraith. „Dieser Bericht enthält die umfangreichste Sammlung von Daten über erweiterte und spezialisierte Rollen von Apothekern, und er bietet eine wichtige Grundlage für die Länder, um die Weiterbildung des Berufsstandes voran zu treiben.“   

Der Report mit dem Titel „Advanced practice and specialisation in pharmacy: Global report“ wurde von der International Pharmaceutical Federation Education Initiative (FIPEd), erstellt. In der FIPeD arbeiten mehr als 100 Experten aus der praktischen und wissenschaftlichen Ausbildung und mehr als 130 Dekane pharmazeutischer Hochschuleinrichtungen zusammen. Der Report soll auch als Informationsquelle für die Weltgesundheitsorganisation zur Fortentwicklung der Ausbildung der Gesundheitsberufe dienen. Er steht auf der FIP-Webseite zum Herunterlanden bereit.


Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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