Gesetzliche Krankenkassen

AOK Nordost: Rennen um Zusatzbeiträge gestartet

Berlin - 03.11.2015, 12:10 Uhr

Zusatzbeiträge wollen alle Krankenkassen vermeiden - doch manche können es nicht. (Foto: Setareh/fotolia)

Zusatzbeiträge wollen alle Krankenkassen vermeiden - doch manche können es nicht. (Foto: Setareh/fotolia)


Das Rennen um die Höhe der Zusatzbeiträge der Krankenkassen ist gestartet. Als erste Kasse kündigte die AOK Nordost an, ihren Beitrag stabil zu halten. Die meisten Kassen wollen sich erst Mitte Dezember festlegen.

Das Bundesgesundheitsministerium hatte erst kürzlich den Anstieg des Durchschnittsbeitrags in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) von 15,5 Prozent auf 15,7 Prozent prognostiziert. Der Grund: Wegen der stärker steigenden Ausgaben müsse der durchschnittliche Zusatzbeitrag für das Jahr 2016 um 0,2 Beitragssatzpunkte auf 1,1 Prozent angehoben werden. Jetzt sind die Kassen am Zug und müssen ihre konkreten Zusatzbeiträge festlegen. 

AOK Nordost: Letztes Wort hat der Verwaltungsrat

Für die AOK Nordost erklärte jetzt Vorstandsvorsitzender Frank Michalak: „Wir werden unseren stabilen Finanzkurs beibehalten und den Beitragssatz für unsere Mitglieder auch im Jahr 2016 konstant bei 15,5 Prozent halten. Mit dieser Maßgabe planen wir aktuell unseren Haushalt, und ich bin optimistisch, dass wir das schaffen werden. Die Entscheidung dazu trifft der Verwaltungsrat im Dezember.“

Michalak bezeichnet die Fortführung eines kassenindividuellen Zusatzbeitrages in Höhe von 0,9 Prozent als „ambitioniertes Ziel“ angesichts der zahlreichen kostenintensiven Regierungsvorgaben wie Versorgungsstärkungsgesetz, Präventionsgesetz oder die aktuelle Krankenhausreform. Bereits die Finanzentwicklung im 1. Halbjahr 2015 habe für die GKV und die Krankenkassen gezeigt, dass die Ausgaben stärker steigen als die Einnahmen aufgrund der Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds. In Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ist Michalak zufolge jeder dritte gesetzlich Krankenversicherte bei der AOK Nordost versichert.

Andere Kassen warten noch

Andere große Krankenkassen zeigen sich noch zurückhaltend mit der Festlegung zum Zusatzbeitrag 2016. Die Barmer GEK will noch keine Prognose für 2016 abgeben. „Hierfür fehlt eine vollständige Datengrundlage, zu der auch die konkreten Leistungsausgaben im zweiten Halbjahr 2015 gehören“, so ein Sprecher. Gesicherte Aussagen könne man erst im Dezember tätigen. Das gilt auch für die AOK Baden-Württemberg und die AOK Rheinland/Hamburg. Bei den meisten Krankenkassen setzten die zuständigen Gremien den Zusatzbeitrag Mitte Dezember fest.  


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