APOTHEKERVERBAND WESTFALEN-LIPPE

Klaus Michels strebt dritte Amszeit an

Berlin - 06.11.2015, 11:00 Uhr

Klaus Michels: Wiederwahl gilt als sicher - trotz früherer Streitigkeiten. (Bild: AVWL)

Klaus Michels: Wiederwahl gilt als sicher - trotz früherer Streitigkeiten. (Bild: AVWL)


Obwohl es an der Basis grummelt, scheint seine Wiederwahl ungefährdet: Apotheker Klaus Michels stellt sich am Samstag zum dritten Mal zur Wahl als Vorsitzender des AVWL. Ein respektabler Gegenkandidat fand sich bislang nicht.

Es dürfte Michels dritte Amtszeit werden: Der inzwischen 56-jährige Inhaber der Drei-Hasen-Apotheke in Paderborn  wurde im November 2007 zum  Nachfolger von Horst-Lothar Müller zum AVWL-Vorsitzenden gewählt. Müller hatte den Verband 13 Jahre geleitet und seinen damaligen Stellvertreter Michels selbst zum Nachfolger vorgeschlagen. Michels Wiederwahl scheint zwar ungefährdet. Nicht zu erwarten ist allerdings , dass das Votum der Mitgliederversammlung wie vor vier Jahren erneut einstimmig ausfällt.

Schließlich gab es Streit und Zwist in Westfalen-Lippe um ARZ Haan und um die PTA-Schulen. Nicht allen hat die forsche Gangart Michels bei der Durchsetzung seiner Positionen gefallen. Bis heute sind nicht alle Wunden verheilt.

Millionen in PTA-Ausbildung stecken

So liegen der Mitgliederversammlung am Samstag denn auch zwei Anträge vor, die an vergangene Auseinandersetzungen anknüpften. Eine Gruppe um den Detmolder Apotheker Gunnar Müller fordert, einen Teil der ARZ Haan Millionen in die finanziell notleidende PTA-Ausbildung im Bezirk Westfalen-Lippe zu stecken.

Wegen der PTA-Ausbildung war es zum offen Streit zwischen Michels und Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe gekommen. Nach heftigen Diskussionen beteiligte sich die Kammer mit 450.000 Euro jährlich an der Finanzierung der PTA-Schulen. Im zeitlichen Zusammenhang mit dem Konflikt trat Overwiening aus dem Apothekerverband Westfalen-Lippe aus. Seitdem ist das persönliche Verhältnis zwischen Michels und Overwiening getrübt.

Senkung der AVWL-Beiträge

Bislang hat sich Michels geweigert, mit einem Teil der durch den Verkauf der ARZ Haan Anteile erlösten gut 15 Millionen Euro die PTA-Schulen zu subventionierten. Michels will mit dem Geld stattdessen die Service-Abteilung des AVWL ausbauen und den Rest gewinnbringend anlegen. Jetzt scheint der AVWL-Chef immerhin bereit, ab 2017 eine Senkung der AVWL-Beiträge anzubieten, falls die Apothekerkammer ihrerseits wegen der höheren Zuschüsse zur PTA-Ausbildung den Kammerbeitrag erhöhen muss. Das könnte den Streit besänftigen.

Ein weiterer Antrag dürfte Michels noch weniger gefallen: Dieser fordert, der Apothekerkammer einen Teil des Gewinns aus dem ARZ Haan Deal abzutreten. Im Jahr 2005 hatten die Apothekerverbände Nordrhein und Westfalen-Lippe sowie die apoBank die zuvor den Apothekerkammern Nordrhein und Westfalen-Lippe gehaltenen Anteile für 3,88 Euro je Aktie übernommen. Der Aktientausch war erforderlich geworden, nachdem Gerichte den öffentlich-rechtlichen Apothekerkammern die Beteiligung am ARZ Haan untersagt hatten. Nun erhielt der AVWL nach zehn Jahren den knapp neunfachen Preis ausgezahlt.

Überschüsse aus dem Aktienverkauf sollten in „geeigneter Weise an die AKWL“ erstattet werden, heißt es im Antrag. Auch das dürfte für Diskussion morgen sorgen. Michels muss den Mitgliedern des AVWL schon ein überzeigendes Konzept für die Verwendung der ARZ Haan Millionen präsentieren. Dann steht seiner Wiederwahl nichts im Wege.


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