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Baby-Gesichts-Cremes
Selten sinnvoll, aber meist unschädlich
Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat 22 Babypflegecremes auf potenziell krebserregende aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe und andere umstrittene Substanzen überprüfen lassen. 16 Produkte erwiesen sich als sauber und schnitten mit der Bestnote ab.
Die Produktpalette für die Allerkleinsten ist riesig – auch bei Kosmetikartikeln. Und weil Eltern sich gerne vergewissern, ob sie wirklich das Beste für ihr Kind tun, hat Öko-Test für seine Dezember-Ausgabe insgesamt 22 Baby-Cremes für Körper und Gesicht untersucht. Die Produkte stammen aus Drogerien, Naturwarenläden und Supermärkten – und die meisten von ihnen kann Öko-Test empfehlen. Nur acht Cremes schnitten nicht mit der Bestnote „sehr gut“ ab – darunter ausgerechnet ein Bio-Produkt.
Grundsätzlich, so Öko-Test, sind Cremes für Baby-Haut abseits des Windelbereichs meist überflüssig. Nur wenn es kalt und windig oder die zarte Haut richtig trocken ist, mögen sie sinnvoll sein. Wer sein Kind dennoch eincremen will, sollte sich wenigstens sicher sein, ihm damit nicht zu schaden – etwa mit einem Produkt, das problematische Inhaltsstoffe enthält.
MOAH und andere kritische Substanzen
Erst im Mai dieses Jahres hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) auf eine Gefahr durch potenziell krebserregende MOAH (Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons = aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe) in kosmetischen Produkten hingewiesen. Sie können sich auch in der Inhaltsstoffliste von Babypflegecremes hinter Bezeichnungen wie Paraffin oder Cera microcristallina verbergen. Hier schaute ein Labor im Auftrag von Öko-Test genauer nach. Zudem sollte es prüfen, ob problematische Konservierungsmittel wie Formaldehyd, allergieauslösende Duftstoffe und umstrittene Substanzen wie Aluminium verwendet werden.
Viele gute Testergebnisse
Das Ergebnis: Nur wenige Ausreißer trüben den insgesamt guten Eindruck. 16 getestete Produkte empfiehlt Öko-Test nach einem „sehr gutem" Testergebnis uneingeschränkt. Zwei Produkte wurden mit „gut“ bewertet – darunter auch die zu den teuersten Produkten zählende Eau Thermale Avène Feuchtigkeitscreme Pédiatril Gesicht & Körper aus der Apotheke. Hier sorgten aufgespürte Silikonöle, die die Creme besser verteilbar machen, aber in der Umwelt nur schwer abbaubar sind, für eine leichte Abwertung. Bei der ebenfalls mit „gut“ bewerteten Penaten Baby-Pflege-Creme waren es neben den Silikonölen auch noch Paraffine und Aluminium.
Formaldehyd in Bio-Creme
Zwei weitere Produkte schnitten mit „befriedigend“ ab (Bebe Zartpflege Zartcreme und Kaufmann‘s Haut- und Kinder-Creme), jeweils eins mit „ausreichend“ (Vita-Horm Baby-Hautcreme) und „mangelhaft“ (Bioturm Baby-Creme Gesicht & Körper). In letztgenannter Creme fand das Labor – auch nach mehrfachen Messungen – Formaldehyd. Diese Substanz gilt als krebserregend und kann schon in geringen Mengen die Schleimhäute reizen und Allergien auslösen.
Die vier Babypflegecremes, die Erdölverbindungen enthielten, wurden gezielt auf MOAH untersucht. Drei Proben waren danach eindeutig belastet. Die mit Abstand höchste MOAH-Konzentration fanden Öko-Test in der Kaufmann’s Haut- und Kindercreme, in deren Inhaltsstoffliste Petrolatum an erster Stelle steht. Auch in der Bebe Zartpflege Zartcreme hat das Labor nicht unerhebliche Werte gemessen. Im Sinne des vorbeugenden Verbraucherschutzes wertete Öko-Test Produkte ab, in denen mehr als 0,1 Prozent MOAH nachgewiesen wurden.
Preise zwischen 1,15 Euro und 35,97 Euro
Letztlich kommt Öko-Test zu dem Ergebnis: Auch mit den 16 „sehr guten“ Cremes ist die Auswahl groß. Und das muss nicht einmal viel kosten. Die günstigsten empfehlenswerten Produkte sind für 1,15 Euro pro 150 Milliliter erhältlich (Beauty Baby Zartcreme aus dem Müller Drogeriemarkt und Babylove reinhaltige Zartcreme von dm). Für die gleiche Menge der teuersten Creme werden 35,97 Euro fällig – zumindest ist auch sie „sehr gut“. Im Übrigen: Es spricht nichts dagegen, dass auch Erwachsene eine Babypflege benutzen.
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