Zusatzbeiträge 2016

DAK muss am stärksten anheben

Berlin - 10.12.2015, 07:10 Uhr

Krankenkassen: Beiträge für Mitglieder werden 2016 steigen. (Foto: Zerbor / Fotolia)

Krankenkassen: Beiträge für Mitglieder werden 2016 steigen. (Foto: Zerbor / Fotolia)


Mit Spannung wird in diesen Tagen erwartet, wie stark die gesetzlichen Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge für 2016 anheben. Bei der  TK werden es vorraussichtlich 0,2 Prozentpunkte sein. Bei der DAK wird die Erhöhung deutlich höher ausfallen. 


Die größte gesetzlichen Krankenkasse Deutschlands, die Techniker Krankenkasse (TK), hebt ihren Beitragssatz 2016 voraussichtlich um 0,2 Prozentpunkte an. Kassenchef Jens Baas wolle dem Verwaltungsrat am Freitag diese Erhöhung des Zusatzbeitrags vorschlagen, war in Berlin zu erfahren. Der Zusatzbeitrag der Kasse würde sich dann auf 1,0 Prozentpunkte belaufen, der Gesamtbeitrag auf 15,6 Prozent. 

Damit läge die Kasse wieder knapp unter dem durchschnittlichen Beitrag von 15,7 Prozent, den das Bundesgesundheitsministerium im November für 2016 prognostiziert hatte. Im zu Ende gehenden Jahr lag die Prognose bei durchschnittlich 15,5 Prozent, der Zusatzbeitrag bei 0,9 Prozent. 

Das Bundesgesundheitsministerium hat den durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz auf 1,1 Prozent festgelegt - 0,2 Prozentpunkte als in diesem Jahr. Dabei hat das BMG bestimmt, dass die Kassen ihre Mitglieder im Fall von höheren Zusatzbeiträgen informieren müssen - mit Hinweis auf einen möglichen günstigeren Konkurrenten.

DAK um 0,6 Prozent anheben

Die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) wird nach Informationen des "Handelsblatts" (Donnerstag) im kommenden Jahr ihren Zusatzbeitrag am stärksten von allen größeren Kassen anheben müssen. Den 4,9 Millionen DAK-Mitgliedern steht danach eine Erhöhung um 0,5 bis 0,6 Prozentpunkte ins Haus. Mit einem Zusatzbeitrag von 1,4 oder 1,5 Prozent und einem Gesetzesbeitrag von 16 oder 16,1 Prozent wäre die DAK dann eine der teuersten Kassen in Deutschland. 

Der Zusatzbeitrag bei der Barmer GEK, der zweitgrößten Kasse in Deutschland, steigt der Zeitung zufolge voraussichtlich um 0,2 Prozentpunkte auf 1,1 Prozent, ebenso bei der AOK Bayern und der AOK Baden-Württemberg. In den nächsten Tagen werden weitere gesetzliche Krankenkassen ihren Zusatzbeitrag festlegen und zeigen, wie sie mit den steigenden Gesundheitskosten zurecht kommen wollen. 

Sechs Euro mehr 

Die TK ist mit rund 9,5 Millionen Versicherten die größte gesetzliche Krankenkasse. 0,2 Prozentpunkte mehr würden bedeuten, dass ein Versicherter mit einem Bruttoeinkommen von 3000 Euro künftig sechs Euro mehr im Monat für seine Krankenversicherung ausgeben muss.

Der GKV-Spitzenverband erwartet in den kommenden Jahren einen weiteren Anstieg der Zusatzbeiträge. Damit dürften auch die Stimmen lauter werden, die die Beitragslasten wieder gleichmäßig auf Arbeitgeber und Arbeitnehmer verteilen wollen. Diese Forderung ist auch aus der SPD zu hören. 


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2 Kommentare

...passt doch!

von Tom More am 10.12.2015 um 9:02 Uhr

Das ist doch wieder eine wunderbare Steilvorlage: Die teuerste Kasse, welche ihre Kunden mit aller Anstrengung zu Bittstellern 3.Klasse in den Apotheken macht! Wir sollten jeden Kunden über diesen Anstieg mit Flyern informieren, den Vergleich zu anderen Kassen darstellen und den Wechsel anregen und ggf. unterstützen. Diese Krankenkasse muss von uns mit allen legalen Mitteln bekämpft werden und wer andere Foren liest wird schnell erkennen, das sich die meisten Kollegen bereits im Krieg mit der DAK empfinden. Kriege gewinnt man aber nicht mit höflicher Zurückhaltung und Leidensfähigkeit, sondern mit schmerzhaften Schlägen gegen den Aggressor und seine Existenzgrundlage. Wenn die DAK durch unsere Aufklärungsarbeit und Informationen Mitglieder verliert, dann wird sie einknicken müssen oder untergehen! Außerdem sollten alle Kollegen ihre Betriebe "DAK-frei" machen und halten!
Und nur als aktuelle Anregung aus Apotheke ad hoc:
"- in jede Tüte, egal ob rx, non-rx, DAK oder Nicht-DAK ein ABDA-Infoflyer als Entschuldigung an alle DAK-Versicherten, weil ihre Kasse Wartezeiten und Mehraufwand für die Versicherten verursacht; wir können da nix machen ;-)
- Hilfe bei Versicherungswechsel anbieten; Portokosten dafür übernehmen
- falls noch nicht geschehen: Alle Mitarbeiter und freiwillig Versicherten raus aus der DAK und die Apo mit einem Aufkleber/Siegel schmücken: "DAK-frei!"
- jeden kleinsten Formfehler so eng wie möglich auslegen und den Kunden zum Arzt u./o. zur Kasse schicken; Tel-Nr von Verantwortlichenen der DAK rausgeben
- jede Retaxe per Fax mit Widerspruch beantworten, täglich per Fax nach Bearbeitungsstand nachfragen, Eingang jedes Schreibens per Fax bestätigen und um Bestätigung bitten, aus Versehen ruhig öfter auf die TelNr faxen ;-) und jede Ablehnung mit neuer Anfrage nach Schema beantworten; das legt unsere Freunde bei Protax lahm...
- sinnlose Genehmigungen nach obigem Schema anfordern, bestätigen lassen, sich für den Fehler entschuldigen, alles per Fax und damit kostenfrei für die Apo; das legt die Geschäftsstellen lahm...
- kein Lieferservice/Botendienst für DAK-Versicherte aus Gründen der Versorgungs-Sicherheit; immer Hinweis: Leider die falsche Kasse ;-))
-"DAK-Kummerkasten" in den sozialen Medien und diesen ordentlich füttern...
- jeden Tag "Grüße und beste Wünsche; wir wollen gut zusammen arbeiten..." an die DAK mailen, Servicecenter und jede verfügbare persönliche Mailadresse der Mitarbeiter und Verantwortlichen; kostet nix und legt die Mailfächer lahm, wenn 20000 Apis 3-4x/tgl mailen ;-))"

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: ..wie die Faust...

von Kurt Kummer am 11.12.2015 um 10:06 Uhr

..für alle Leidgeplagten, die möglichst effizient mit Anregung 1 etwas erreichen möchten: Wo gibt es evtl. schon eine Infoflyer-Vorlage?

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