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Dreikönigstreffen FDP
Lindner ins Depot - auch bei den Apothekern?
Die FDP hat unter Parteichef Christian Lindner wieder zugelegt, immer mehr Wirtschaftsbosse bekennen sich zu den Liberalen. Wäre Lindner ein Wertpapier, müsste man nun eifrig nachkaufen, schrieb das Handelsblatt. Gilt dies auch für die Apotheker? Ein Stimmungsbild aus Stuttgart.
Wenn Christian Lindner im Stuttgarter Staatstheater seine Dreikönigsrede hält, ist dem FDP-Bundesvorsitzende die Aufmerksamkeit der Wirtschaft sicher, prophezeite das Handelsblatt am Montag. Befeuert von einem freudlosen Zustand der Großen Koalition wendeten sich die Wirtschaftsführer wieder der FDP zu, darunter Berthold Leibinger vom Maschinenbauer Trumpf, BASF-Aufsichtsratschef Jürgen Hambrecht, Ex-Metro-Chef Eckhard Cordes und der frühere Telekom-Vorstand Thomas Sattelberger. Auf sie könne der FDP-Chef zählen.
Das von ihm angesparte Vertrauenskapital wirft erkennbar hohe Renditen ab, heißt es weiter beim Handelsblatt: Wäre Lindner ein Wertpapier, müsste man jetzt eifrig nachkaufen. Teilt diese Stimmung auch der Mittelstand, besonders die Apotheker? DAZ.online hat nachgefragt.
Dienstag, 6.1.2016, Dreikönigstag
10.44 Uhr: Die Menschen strömen ins Opernhaus Stuttgart. Mehr Männer als Frauen, mehr in Anzug, wenige im legeren Feiertagslook. Am Eingang streng blickende Security, dahinter Aktions-Jutetaschen in quietschgelb oder blau. „Deutschland update“ steht drauf, „German Mut“-Flyer und Aufkleber und ein „Für die Freiheit“-Heftchen der Neumann-Stiftung stecken drin.
An der Garderobe werden Schals und dunkle Mäntel abgebeben, in kleinen Gruppen stehen die Gäste zusammen. Bald sind einige ausgemacht, die sich, wenn auch mit etwas verlegenem Lachen, als Leiter einer Apotheke zu erkennen geben. Ihren Namen nennen wollen sie nicht.
Vermissen Sie die FDP? „Naja, nach zwei Jahren Koalition sehnt man sich noch mehr nach alten Zeiten“, sagt einer von ihnen. Lindner bräuchte gar keine Revolutionen ankündigen, er müsste nur dafür sorgen, dass die Stimme der Apotheker endlich wieder ernst genommen wird, im politischen Berlin. „Dann hätte die Partei auch wieder meine Stimme.“
Die Rede
11.05 Uhr: Es geht los. Grelles Licht fällt auf die Bühne. Ganz vorn, in weißen Ledersesseln, sitzen Christian Lindner und die drei Spitzenkandidaten für die kommenden Landtagswahlen. Volker Wissing wird sich am 13. März in Rheinland-Pfalz zur Wahl stellen, Frank Sitta zeitgleich in Sachsen-Anhalt und Hans-Ulrich Rülke in Baden-Württemberg. Generalsekretärin Nicola Beer moderiert die Diskussion. Die Oper ist bis auf den letzten Platz besetzt, die Besucher luken bis vom obersten der goldbesetzten Ränge hervor.
Nach einigen Vorreden ist er dann dran, Christian Lindner, Spitzenkandidat seiner Partei und Hoffnungsträger für so viele. Das Wertpapier sozusagen. Dezenter grauer Anzug, Hemd. Wortgewandt bringt er die potentiellen Wähler im Opernhaus in Stimmung. Gut zwei Monate vor den ersten Landtagswahlen wirbt er mit einer klaren Abgrenzung von der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung, wirft den Regierungsparteien „Symboldebatten" vor, distanzierte sich entschieden von der rechtspopulistischen AfD, fordert bessere Bildung.
Von zentraler Bedeutung für Lindner sind vor allem Erfolge in den einstigen FDP-Stammländern Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. In beiden Ländern werden der FDP Chancen eingeräumt, ins Parlament einzuziehen. Bei der Bundestagswahl 2013 war die FDP an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert.
Knapp eine Stunde redet Lindner, ohne Spickzettel. Nur wenige Male verhaspelt er sich. Am
Ende gibt es Standing ovations, minutenlang.
Kommt da noch was?
Nach 13.15 Uhr: Die Besucher strömen aus dem Opernhaus. Gerangel und Gedrängel an der Garderobe. Ein paar Journalisten sind da, der SWR, das ZDF. Die Kamerawagen stehen auf dem Schloßplatz.
Die Männer, die sich zu Beginn als Inhaber einer Apotheke zu erkennen gegeben haben, stehen wieder im Foyer – und debattieren. Ja, sie sind doch recht angetan. Starke Rede. Auch wenn Lindner nicht über gesundheitspolitische Themen gesprochen hat. Sehr schade eigentlich, sagt einer. Aber das kann er ja noch ändern.
9 Kommentare
@ Heinz Jürgen Schäfer
von Michael Völter am 09.01.2016 um 9:18 Uhr
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FDP
von Wolf am 07.01.2016 um 18:42 Uhr
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Hat das der Praktikant geschrieben???
von Holger Hennig am 07.01.2016 um 14:02 Uhr
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AW: Sorry ..
von Armin Spychalski am 07.01.2016 um 16:59 Uhr
FDP-Rösler
von Alfons Neumann am 07.01.2016 um 1:20 Uhr
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Man ist ja schon mit wenig zufrieden
von dr.christoph klotz am 07.01.2016 um 0:10 Uhr
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AW: Sie "befürchten" 2-stellige Wahlerfolge der AFD?
von Konrad Mörser am 08.01.2016 um 13:04 Uhr
Wieder???
von Ann-Katrin Kossendey-Koch am 06.01.2016 um 18:40 Uhr
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Christian Lindner
von Heinz Jürgen Schäfer am 06.01.2016 um 18:27 Uhr
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