Merck-Namensstreit geht in neue Runde
Die deutsche Merck und der US-Konzern Merck & Co., der außerhalb der USA und Kanada als MSD firmiert, streiten schon lange um ihren Namen. Wie das US-Unternehmen am Freitag mitteilte, hat es nun wegen missbräuchlicher Namensnutzung in New Jersey eine Klage eingereicht. Die Amerikaner wollen verhindern, dass der Darmstädter Konzern in den USA die Marke Merck vertritt und fordern Schadenersatz.
In der 88-seitigen Klageschrift listen die Anwälte von Merck & Co diverse Beispiele auf, in denen der deutsche Wettbewerber den ehemals gemeinsamen Firmennamen in unzulässiger Weise verwendet haben soll. Von Online-Auftritten über Messestände bis hin zu Aussagen von Merck-KGaA-Managern reichen die Beispiele, in denen sich die Deutschen nicht ausreichend von dem US-Konzern abgegrenzt haben und so gegen dessen Markenrechte verstoßen haben sollen. Die Klage wollte das deutsche Unternehmen zunächst nicht kommentieren.
Der US-Konzern will zudem eine Entscheidung eines britischen Gerichts anfechten. Der High Court of Justice in London hatte in einem Namensstreit in sozialen Netzen zugunsten der Darmstädter entschieden.
Gemeinsame Wurzeln
Der Streit hat eine lange Geschichte. Beide Unternehmen haben zwar gemeinsame Wurzeln, die sehr weit zurückreichen. Zunächst war die amerikanische Merck aber nur ein Ableger für das florierende Exportgeschäft der Deutschen. Im Ersten Weltkrieg wurde die US-Tochter enteignet. Seitdem teilen sich beide Unternehmen den Namen.
In den USA und Kanada ist das Darmstädter Unternehmen allerdings als EMD Serono, EMD Millipore und EMD Performance Materials bekannt.