Deutsche Stiftung Patientenschutz

Pflegeheime brauchen mehr Geld für Sterbende

Berlin - 21.01.2016, 15:30 Uhr

Sterbebegleitung wird immer häufiger Aufgabe von Pflegeheimen. (Foto: Photographee.eu / Fotolia)

Sterbebegleitung wird immer häufiger Aufgabe von Pflegeheimen. (Foto: Photographee.eu / Fotolia)


Auch Pflegeheime müssen für Hospizleistungen entlohnt werden, fordert die Deutsche Stiftung Patientenschutz. Hospize würden derzeit fünfmal höhere Kassenleistungen erhalten, während Pflegeheime ihre Aufgaben immer öfter übernehmen.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat mehr Mittel für die Begleitung Sterbender in Pflegeheimen gefordert. „Das Pflegeheim wird immer mehr zum Hospiz“, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch am Donnerstag in Berlin anlässlich eines Kongresses Pflege 2016 des Springer Medizin Verlages.

In den 13 000 Heimen in Deutschland lebten derzeit 764 000 Pflegebedürftige. 30 Prozent davon würden in den ersten drei Monaten nach Einzug sterben, zwei Drittel nach 12 Monaten, argumentierte Brysch. Für die Pflege dieser Heimbewohner stünden monatlich maximal 1600 Euro zur Verfügung. In stationären Hospizen würden hingegen die Kassenleistungen „auf angemessene 8000 Euro angehoben. Ein Anspruch auf Hospizleistungen auch in Pflegeheimen ist längst überfällig“, sagte Brysch.

Ausbildung verbessern

Die Pflegedirektorin der Universitätsklinik Dresden, Jana Luntz, begrüßte im Grundsatz die Reform der Pflegeausbildung, die das Bundeskabinett in der vergangenen Woche verabschiedet hat. Das Pflegeberufsgesetz sieht die Zusammenlegung von Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege während der Ausbildungsphase vor. Luntz plädierte aber für eine weitergehende Akademisierung der Pflegeberufe, wie dies in anderen Ländern bereits der Fall ist.

Alle Pflegeberufe müssten während ihrer Ausbildung Pflegebedürftige in allen Lebensphasen - vom Kind bis zum alten Menschen - kennenlernen. Denn in allen Pflegebereichen seien die Anforderungen heute sehr komplex. Ein alter Mensch, der nach einer Operation aus der Kranken- in die Altenpflege komme, brauche auch dort weiterhin Pflegekräfte, die beide Bereiche beherrschten, machte Luntz deutlich.


dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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