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Die sieben führenden Industriestaaten (G7) haben weltweit 75 Staaten zugesagt, sie bei der Stärkung ihrer Gesundheitsversorgung zu unterstützen. Eine Liste der Staaten wurde heute zusammen mit dem Bericht der Bundesregierung über die deutsche G7-Präsidentschaft veröffentlicht.
Die USA, Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan, Kanada und Deutschland wollen anderen Ländern helfen, ihre Gesundheitssysteme zu stärken. Das ist ein Beschluss, der im vergangenen Jahr unter der G7-Präsidentschaft Deutschlands gefasst wurde. Heute legte die Bundesregierung ihren Abschlussbericht über das Präsidentschaftsjahr vor. Darin werden auch nochmals die drei großen Gesundheitsthemen aufgezeigt: Ebola, Antibiotikaresistenzen und vernachlässigte Tropenkrankheiten.
Hilfe bei der Implementierung der internationalen Gesundheitsvorschriften
Zudem vermeldet der Bericht einen ersten Erfolg: Angesichts der Ebola-Krise hatten sich vergangenen Juni beim G7-Gipfel in Elmau die teilnehmenden Staaten verpflichtet, mindestens 60 Staaten ihre Unterstützung bei der Umsetzung der Internationalen Gesundheitsvorschriften der Weltgesundheitsorganisation (WHO) anzubieten. Nun sind es bereits 75 Staaten, denen geholfen werden soll. Und die Liste, die sich im Abschlussbericht findet, ist nicht abschließend.
Die Internationalen Gesundheitsvorschriften der WHO dienen dazu, eine globale Ausbreitung von Infektionskrankheiten zu verhindern und grenzüberschreitende Epidemien einzudämmen. Die Ebola-Krise in Westafrika hat erneut gezeigt, dass in vielen Staaten die WHO-Vorgaben nicht ausreichend umgesetzt worden sind.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe freut sich, dass die Erwartungen von Elmau übertroffen werden konnten. Er ist überzeugt: „Ein funktionierendes Gesundheitswesen ist der beste Schutz vor Gesundheitskrisen. Das hat die Ebola-Krise einmal mehr in dramatischer Weise gezeigt“.
Fünf-Jahres-Programm
Das Bundesgesundheitsministerium will gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut (RKI), dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI), dem Bernhard-Nocht-Institut (BNITM) und dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gezielt Partnerländer unterstützen. Dazu gehört, Personal zum Management von Gesundheitskrisen auszubilden. Zudem soll ein schnell einsetzbares Team aus Epidemiologen und Laborexperten des RKI und BNITM aufgebaut werden, um schon bei ersten Anzeichen eines Krankheitsausbruchs vor Ort bei der Diagnostik und Bekämpfung unterstützen zu können. Das Programm wird 2016 mit vier Millionen Euro starten und ist zunächst für fünf Jahre geplant.
Im Rahmen des Sonderprogramms Afrika investiert die Bundesregierung in diesem und im nächsten Jahr zudem 205 Millionen Euro in die Ausbildung von Gesundheitsfachkräften in afrikanischen Partnerländern.
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