TK-Rheumavertrag

Rabattvertrag für Enbrel

Berlin - 26.01.2016, 15:25 Uhr

Enbrel ist das Arzneimittel mit den zweithöchsten Nettokosten in der gesetzlichen Krankenversicherung. (Foto: Pfizer)

Enbrel ist das Arzneimittel mit den zweithöchsten Nettokosten in der gesetzlichen Krankenversicherung. (Foto: Pfizer)


Die Techniker Krankenkasse hat zum 1. Februar 2016 mit Pfizer den ersten Rabattvertrag zu Enbrel® nach Patentablauf geschlossen. Der Vertragsabschluss erfolgte in einem gemeinsamen Open-House-Verfahren mit anderen Kassen, die dem TK-Rheumavertrag beigetreten sind.

Im letzten Frühjahr hatte die Techniker Krankenkasse (TK) gemeinsam mit der  DAK-Gesundheit, der KKH Kaufmännische Krankenkasse, der BKK vor Ort, der pronova BKK und der HEK Rabattverträge für den zuvor patentfrei gewordenen monoklonalen Antikörper Infliximab abgeschlossen. Sie nutzten dafür das Open-House-Verfahren, sodass alle Anbieter dem Vertrag beitreten konnten – was in der Folge auch geschah.

Im vergangenen August lief dann das nächste Biologikum, das gegen Rheuma eingesetzt wird, aus dem Patent: Pfizers Enbrel®. Kürzlich hat das erste Etanercept-Biosimlar seine europäische Zulassung erhalten und will bald auf den Markt kommen: Benepali® von Samsung Bioepis. Auch Sandoz hat bereits ein Zulassungsverfahren für ein Biosimilar bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur laufen.

Angesichts dieser Aussichten hat die TK jetzt mit ihren Rheumavertrags-Partnern – aus der BKK vor Ort ist mittlerweile die VIACTIV Krankenkasse geworden – auch das Open-House-Verfahren für Etanercept gestartet. Die Kassen haben natürlich großes Interesse, Rabatt auf den Pfizer-Blockbuster zu erhalten. Enbrel®  ist nach Humira® das Arzneimittel mit den höchsten Nettokosten in der GKV-Versorgung. Laut Arzneiverordnungs-Report 2015 beliefen sich diese 2014 auf 477,5 Millionen Euro.

Nachdem mit Pfizer der Anfang gemacht ist, steht künftig auch den noch auf den Markt kommenden Biosimilar-Herstellern ein sofortiger Rabattvertragsabschluss zu gleichen Konditionen offen.  

Die TK freut sich über den Vertragsschluss: Ärzte könnten nun im TK-Rheumavertag auf ein noch breiteres Spektrum therapeutischer Optionen zurückgreifen. Die Kasse ist überzeugt: Durch Open-House-Verträge werde die Vielfalt der biotechnologisch hergestellten Produkte im Markt gefördert.  


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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