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Gute Pillen, Schlechte Pillen
Basische Medizin kann sogar schädlich sein
Kann eine Übersäuerung des Körpers Leiden wie Übergewicht oder Krebs verursachen? Zumindest propagiert das die sogenannte „basische Medizin“. Das pharmakritische Magazin „Gute Pillen, schlechte Pillen“ hat sich mit dem Thema auseinandergesetzt.
Bei bestimmten Krankheiten kann es tatsächlich zu einer „Übersäuerung“ des Körpers kommen. Man spricht dann von einer Azidose, einem potenziell lebensgefährlichen Zustand, bei dem der pH-Wert des Blutes zu niedrig ist. Ein Beispiel hierfür ist die Ketoazidose, eine Form der metabolischen Azidose und eine der gefürchtetsten Komplikationen des Diabetes Mellitus. Sie tritt bei absolutem Insulinmangel auf und wird durch eine zu hohe Konzentration von Ketonkörpern im Blut hervorgerufen. Aber auch Atemprobleme können eine Azidose verursachen. In diesem Fall spricht man von einer respiratorischen Azidose.
Schlacken und andere Übeltäter
So soll die angeblich chronische Übersäuerung des Körpers im Wesentlichen durch eine falsche Ernährung mit „säurebildenden“ Lebensmitteln entstehen. Die Übeltäter sind nach Ansicht der Basenfreunde tierische Eiweißquellen wie Fleisch, Milch und Käse, aber auch Zucker, Kaffee, Getreideprodukte und Mineralwasser mit Kohlensäure, schreibt GPSP.
Dadurch sollen im Stoffwechsel große Mengen an Säuren entstehen. Da der Körper diesen angeblich nicht Herr werden kann, sollen sich „saure Schlacken“ in den Zellen ablagern. Diese „Schlacken“ belasten den Organismus und verursachen gesundheitliche Probleme, lautet die Theorie. Festgestellt wird dies mittels pH-Messung im Urin. Ist der Wert zu niedrig werden basische Lebensmittel aber auch eine ganze Reihe von Produkten von Basenpulver zum Einnehmen bis hin zu Badezusätzen und Cremes angeboten.
Geld einfach sparen
Laut GPSP fehlt nicht nur jeglicher Nutzennachweis anhand von seriösen wissenschaftlichen Studien, das Magazin zweifelt die gesamte Theorie hinter der „basischen Medizin“ an. Diese ignoriere die nachweislich korrekte wissenschaftliche Erkenntnis, dass der Körper den Säure-Basen-Haushalt in der Regel selbst im Gleichgewicht hält. Ausnahmen seien bestimmte Erkrankungen, beispielsweise die oben genannten. Dann könne es tatsächlich zu einer Übersäuerung komme. Das sei dann allerdings ein Fall für den Arzt – und nicht für Nahrungsergänzungsmittel, heißt es in einer Meldung des Magazins.
Nach Ansicht von GPSP sind die basischen Ernährungsempfehlungen nicht nur Humbug, sondern unter Umständen sogar schädlich. Wer sich streng an die basischen Ernährungsempfehlungen hält und komplett auf tierische Produkte verzichtet, riskiere einen Vitamin-B12-Mangel, heißt es. Zudem könnten basische Cremes und Badezusätze den schützenden Säuremantel der Haut angreifen. Es könne dann zu Infektionen kommen, warnt das Magazin.
Und einen konkreten Tipp hat GPSP dann auch noch parat: Das Geld für basische Produkte solle man sich sparen.
8 Kommentare
Super Artikel
von Dr. Susanna Kramarz am 22.02.2016 um 18:23 Uhr
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Nem
von Martin Mrowitzki am 22.02.2016 um 6:02 Uhr
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Sehr einseitiger, unreflektierter Artikel
von Annemarie Auer am 18.02.2016 um 9:33 Uhr
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dieser und folgender Artikel
von pelzer am 30.01.2016 um 0:06 Uhr
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Säure-Basen-Forum
von Dieter Dollacker am 28.01.2016 um 18:52 Uhr
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Aw.Quacksalberei??
von Reinhard Rodiger am 28.01.2016 um 18:46 Uhr
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Zuviel Einsetigkeit
von Reinhard Rodiger am 27.01.2016 um 22:24 Uhr
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AW: Jahrtausende alte Lehren...
von Lukas Geisler am 28.01.2016 um 8:07 Uhr
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