Medikationsplan

Bayern gegen Extra-Honorar

Taunstein - 01.02.2016, 11:55 Uhr

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml meint, es sei im Interesse der Apotheker, dass sie beim Medikationsplan nicht honoriert werden. (Foto: Schelbert)

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml meint, es sei im Interesse der Apotheker, dass sie beim Medikationsplan nicht honoriert werden. (Foto: Schelbert)


Die Haltung von Bundesgesundheitsminister Gröhe zum Medikationsplan ist klar: Die Apotheker werden zur Assistentenrolle verpflichtet und bekommen kein Honorar für ihre Arbeit. Während Nordrhein-Westfalen hier dezidiert andere Vorstellungen hat, war die Haltung von Bayern bislang unklar. Die Apotheker Zeitung hat daher nachgefragt.

Als Ende letzten Jahres im E-Health-Gesetz verankert wurde, dass die Apotheker zwar auf Wunsch des Patienten den Medikationsplan abändern müssen, dafür aber kein Honorar bekommen, wurde dies in Fachkreisen nicht nur auf die starre Haltung von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), sondern auch auf den Einfluss der bayerischen Landesregierung zurückgeführt. Diese habe, so hieß es, dem Druck der Ärzteschaft nachgegeben und deshalb eine Besserstellung der Apotheker verhindert. Nachdem das Bundesland Bayern in der Vergangenheit eher apothekerfreundlich agiert hatte und sich zum Beispiel – wenn auch vergeblich – für die Abschaffung des Rx-Versandhandels oder – erfolgreich – für die Einführung der Nacht- und Notdienstpauschale eingesetzt hatte, wollte die AZ von der Bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml wissen, wie sie zum Medikationsplan und den Honorarforderungen der  Apothekerschaft steht.

Die Antworten Humls sind eher ernüchternd. Zwar habe man in Bayern gewünscht, dass der Medikationsplan „gemeinsam  von Arzt und Apotheker“ erstellt werde. Wie dies konkret aussehen könne, hat man wegen der mangelnden Erfolgsaussichten aber erst gar nicht ausgearbeitet. Klare Vorstellungen hat Huml beim Thema Honorierung: Kein Extra-Honorar, denn das könne gefährlich für die Apotheker werden. Worin diese Gefahr besteht und welche Alternativen man im Bayerischen Gesundheitsministerium für sinnvoll hält, lesen Sie in der am 1. Februar erscheinenden Ausgabe der Apotheker Zeitung.  


Dr. Christine Ahlheim (cha), Chefredakteurin AZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Gesundheitsministerin Huml für regelmäßige Anpassung des Apothekenaufschlags

Bayern gegen Extra-Honorar bei Medikationsplan

50. Bayerischer Apothekertag

Die Zukunft ist weiß-blau

Apotheker fordern beim BAT Wiederherstellung der Gleichpreisigkeit bei Rx-Arzneimitteln

Huml: RxVV ist der Königsweg

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Bayerischer Apothekertag im Zeichen des Medikationsmanagements

Auf dem Weg

Gesundheitsministerin Huml: Regelmäßige Überprüfung notwendig

Bayern fordert Honoraranpassung

550.000 Grippeimpfstoffe in Bayern

Verteilung der Bayern-Reserve läuft über Apotheken

Melanie Huml (CSU) zur Telemedizin

„Die Apotheker sollten nicht immer Nein sagen“

3 Kommentare

besser keine Vergütung

von Christiane Patzelt am 01.02.2016 um 19:33 Uhr

Was ich echtt nicht leiden kann, ist dieser ständige drohende Unterton, mit dem man sich als ApothekerIn abwatschen lassen muss..wir sollten besser keine Vergütung erhalten - was sollen solche Sätze? Wir leben in der sozialen Marktwirtschaft, da ist es für mich nur logisch, eine Dienstleistung vergütet zu bekommen, ich l e i s t e ja schließlich etwas ( und nein, ich will jetzt hier echt!! keine Diskussion über die Sinnhaftigkeit von Mediplänen u.ä. ).
Und die Drohgebährden der Politik gehen mir voll auf die Nuss!! Was wollt ihr uns denn noch antun?? Es gibt nichts, was ihr uns nicht schon genommen hättet - die Einführung der Kette wäre nur ein weiterer Strick um den Hals, den wir schon seit 2005 so lang machen, dass uns das Rückgrat bewahren nicht mehr möglich ist. Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?? Niemand! Und wenn er kommt? Dann kommt er eben...

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Wir brauchen ......

von gabriela aures am 01.02.2016 um 13:29 Uhr

...endlich eine verbindliche Aufstellung (vermutlich schwer ausgehandelt und dann von Kassen und Politik akzeptiert), was mit dem Honorar abgedeckt ist.
Ähnlich der "Konfigurationsprogramme" bei Autos:
Grundausstattung und Extras.

Das Extra "Rabattverträge" läuft halt als "Abwrackprämie".

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: verbindliche Aufstellung

von Dr Christoph Klotz am 02.02.2016 um 13:33 Uhr

Hast Du das nicht schon in der Schublade? Du sprichst immer wieder davon. Die ... werden das nicht machen. Wir haben in WL im Listenführergespräch darüber gesprochen und uns für dieses Ansinnen eine Abfuhr erteilt. Die Ängste überwiegen, hier Porzellan zu zerschlagen.
Andererseits, wieviel Porzellan hat die ABDA zerschlagen, als sie die heutige Apothekenhonorierung bei der Politik durchgesetzt hat?
Porzellan kann man wieder neuformen und brennen. Also sollten wir keine Angst haben.
Deshalb schick mir, was Du hast. Meine Emailadresse hast Du ja.

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.